Hilfslieferung ins Mädchenwaisenhaus Sukhita
Heute war ein emotionaler Tag für uns. Wir brachten die Hilfslieferung ins Mädchenwaisenhaus „Sukhita“ bei Kalutara auf Sri Lanka. 600 kg Reis, 100 kg Milchpulver, 100 kg Zucker, 100 kg Linsen, Kartoffeln, Mehl, Trockenfisch, Gewürze, Zwiebel, Marmelade, Fruchtsirup, Nudeln, Bohnen, Käse, Fischkonserven, Öl, Tee, Kaffee, Waschpulver, Zahncremen, Putzmitteln, ein Reiskocher, ein Wasserkocher, Teller, Tassen, Wäschekörbe, Bälle, Wasserschieber, Reibbürsten, Müllkübel usw. im Gesamtwert von rund 2.000 Euro mussten gekauft und mit einem Klein-LKW angeliefert werden.
Im Waisenhaus wurden wir bereits sehnsüchtig von den 90 behinderten Mädchen und dem Personal erwartet. Als Begrüßung gab es einen Blumenstrauß, überreicht von einem der kleinsten Mädchen im Heim. Von uns gab es für die bedauernswerten Mädchen Bonbons, Kugelschreiber und Klickbänder. Danach wurden Fotos gemacht. Im Anschluss daran wurde uns stolz die Mauer, die wir mit „Lachen trocknet Tränen“-Geldern finanzierten, präsentiert. Die Mauer, oben auf mit Glasscherben bespickt, soll die Mädchen vor unliebsamen nächtlichen Besuchen von ungebetenen Gästen schützen.
Ein Rundgang durch das Waisenhaus zeigte uns ernüchternd wie spärlich die kalten Räume mit kleinen Betten ausgerüstet sind. Auf den Betten kauern zum Teil Mädchen in Gedanken versunken. Eines davon war durch einen Sturz am Kopf verletzt, eine andere hat Elefantenbeine und eine ältere Frau vegetiert teilnahmslos in ihrem Bett dahin. Die Duschen und WC-Anlagen sind kühl und unfreundlich. Für uns war der Rundgang eher ein Schockerlebnis, an dem wir sicher noch einige Tage zu kauen haben. Zudem hatte eines der Mädchen in unserer Gegenwart einen aggressiven Wutanfall, sie warf mich Steine, wälzte sich am Boden und schrie. Nach fünf Minuten war alles vorbei und sie nahm wieder ganz normal am Ereignis teil.
Hausherr Dr. Sepala Perera erzählte uns von den Schwierigkeiten des Heimes. „Sukhita“ wurde fünf Jahre lang nach dem Tsunami von einer schottischen Hilfsorganisation unterstützt. Vergangenes Jahr lief der Vertrag aus. Drei Jahre lang wurde das Heim zusätzlich von Holländern monatlich mit 200 Euro bedacht, auch das ist mittlerweile ausgelaufen. „Vom Staat bekommen wir pro Kind und Monat 300 Rupies (rund zwei Euro). Das geht sich nicht aus, denn wir haben zwölf Mitarbeiter, die uns im Monat über 70.000 Rupies kosten. Wir bekommen zwar von der hilfsbereiten Bevölkerung immer wieder Lebensmittel, doch mit den anderen Kosten für Personal, Strom und Medikamente kommen wir überhaupt nicht über die Runden“, erklärt Perera, der ständig auf der Suche nach Spendern ist. Der Rechtsanwalt, der sich ehrenamtlich in den Dienst der Sache stellt, bedankt sich bei allen Spendern in Kärnten: „Sie haben uns in den vergangenen Jahren viel geholfen und dafür sind wir sehr dankbar. Wir beten für sie zu Buddha für ein gesundes und langes Leben.“ Von uns bekam Perera die Zusagen, dass wir auch in den nächsten Jahren nicht auf die beeinträchtigen Mädchen in Sukhita vergessen werden und auch den Erlös der nächsten „Lachen trocknet Tränen“-Benefizgala für die Tsunami-Waisenhäuser zur Verfügung stellen werden.
Von Peter Kowal
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