"Kirche und Glaube interessant gestalten"

Peter Artl ist Leiter des Katholischen Jugendzentrums Arche in Feldkirchen | Foto: KK
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Peter Artl ist neuer Regionaljugendleiter der Katholischen Jugend in Feldkirchen und Villach Land.

FELDKIRCHEN. Die WOCHE bat den 36-Jährigen, der seit kurzen auch das Jugendzentrum Arche in Feldkirchen leitet, zum Interview.
WOCHE: Sie haben 2001 das Jugendzentrum Arche eröffnet und sind jetzt, nach sechs Jahren, wieder zurückgekehrt. Was sind die größten Veränderungen?
PETER ARTL: Eine lange Zeit! Das Jugendzentrum Arche hat in seinem 12-jährigen Bestehen sicherlich viele Höhen und Tiefen durchfahren, jedoch nie Schiffbruch erlitten, weil es stets gut geleitet und betreut war. Von den Räumlichkeiten her ist es im Jugendzentrum in den letzten Jahren viel gemütlicher geworden.

Welche Aufgaben haben Sie als regionaler Leiter der Katholischen Jugend Kärnten für Feldkirchen und Villach Land zu erfüllen?
Die Katholische Jugend Kärnten (KJ) ist ja eine Teilorganisation der Diözese Gurk, die Jugendliche auf ihrem religiösen Weg ins Erwachsen werden begleiten soll. Es gibt jedes Jahr ein reichhaltiges Programm der KJ mit Projekten, Reisen, Religiösen Veranstaltungen usw. Weiters bieten wir Orientierungstage und Peacedays an. In den Regionen Feldkirchen und Villach-Land gibt es rund 40 Pfarren, in denen es neben der Firmvorbereitung auch Jugendgruppen, Jugendorganisationen, Landjugend usw. gibt. Meine Aufgabe ist in erster Linie die Vernetzung, Begleitung oder auch die Unterstützung dieser Gruppen. Den Pfarren wollen wir beim Neustart oder Wiedereinstieg in die pfarrliche Jugendarbeit behilflich sein, den Pfarrgruppen wollen wir unser interessantes Programm und Firmbegleitern unsere Hilfestellung in der Firmvorbereitung und Fortbildungsmöglichkeiten anbieten.

Hat der Glaube in Ihrem Leben schon immer eine große Rolle gespielt?
Als Kind waren der Glaube und die Kirche mein selbstverständlicher Begleiter. Es war für mich normal, sonntags in die Kirche zu gehen. Meinen persönlichen „Glaubenssprung“ habe ich aber mit 16 Jahren bei einer Teilnahme an einem Glaubensseminar gemacht. Dort wurde der Funken meiner Glaubensbegeisterung entzündet.

Thema "Kirche und Jugend". Wie schätzen Sie die aktuelle Situation ein?
Die Jugend von heute ist meiner Meinung nach nicht viel anders, als die Jugend von damals. Die Interessen der Jugendlichen haben sich im schnelllebigem Zeitalter von Smartphone und Co. aber vielfach so verändert, dass da Kirche und Glaube so gar nicht in den aktuellen Ist-Zustand oder Status hineinpasst! Was aber nicht heißt, dass Jugendliche nicht interessiert sind. Jugendliche fragen „was bringt mir das?“ Eine große Herausforderung ist es also meiner Meinung nach, Kirche und Glaube so interessant zu gestalten, dass Jugendliche damit etwas anfangen können. Papst Franziskus könnte meiner Meinung nach so ein Funke der Begeisterung sein oder einen solchen herbeiführen.

Wenn Sie nicht in der Jugendarbeit tätig wären, wo würden Sie zu finden sein?
Ich bin ja gelernter Bürokaufmann. Wahrscheinlich würde ich irgendwo in einem stillen Kämmerlein sitzen und Berge von Akten aufarbeiten.

Wobei können Sie entspannen?
Bei einer guten Tasse Kaffee im Kreise meiner Familie.

Wann haben Sie das letzte Mal geweint?
Ich meine, ein Mensch muss nicht immer gleich weinen um Emotionen zu zeigen. Tiefe Trauer empfinde ich aber, wenn Kinder oder junge Menschen ein schweres gesundheitliches Laster tragen müssen oder gar früh sterben müssen. Der Glauben und vor allem das Gebet sind für mich aber Kraft schöpfende Wege zur Aufarbeitung der Trauer.

Worüber können Sie herzhaft lachen?
Wenn meine zwei Monate alte Tochter ihre „Babygrimassen“ schneidet und mich dann mit großen Augen fragend anschaut, wenn ich darüber lache.

Was bringt Sie in Rage?
Wenn egoistische Menschen ihre Ziele auf Biegen und Brechen durchsetzen wollen und dabei das Wesentliche komplett aus dem Auge verlieren.

Ein Ziel, das Sie im nächsten Jahr in die Tat umsetzten wollen.
Ein großer Wunsch ist es, dass sich viele Pfarren und die dortigen Jugendorganisationen in den Regionen Feldkirchen und Villach-Land von den Angeboten der Katholischen Jugend Kärnten mitreißen lassen.

Das Jugendzentrum Arche
Das Jugendzentrum Arche ist ein Ort der Begegnung mit vielen Freizeitmöglichkeiten. Es werden den Besuchern zwei Internetstationen, Dart, Billard, Tischfußball, Tischtennis, Beachvolleyball, Videoabende, Turniere, Spiele- und Thementage, Wii-Konsole, Diskussionsrunden, Musikabende, Gitarrenworkshop und vieles andere mehr angeboten. Und das alles gratis.
Weiters gibt es jeden Tag ein Tagesspecial im Jugendzentrum. Im Schnitt sind etwa zehn bis 15 Jugendliche täglich in der Arche.
Das Jugendzentrum ist offen für alle Konfessionen und hat am Montag und Freitag von 13 bis 20 Uhr und Dienstag bis Donnerstag von 12.30 bis 19 Uhr geöffnet.

Informationen zu Veranstaltungen findet man online unter www.pfarre-feldkirchen.at/jugendzentrum, auf der Jugendseite der Diözesanhomepage (kath-kirche-kaernten.at) oder unter der Arche-Hotline unter der Telefonnummer 39143.


STECKBRIEF:

Name: Peter Artl
Alter: 36
Beruf: Regionaljugendleiter
Familienstand: verheiratet mit Raphaela, drei Kinder - Hannah (6), Tobias (4) und Emilia-Marie (2 Monate)
Hobbys: Beachvolleyball, Reisen
Lebensmotto: Wir müssen jeden Tag von neuem anfangen (Franz von Assisi, 1182 - 1226)
Lieblingsbuch: Der Besuch der alten Dame (Friedrich Dürrenmatt)
Lieblingsmusik: STS, Xavier Naidoo

Peter Artl ist Leiter des Katholischen Jugendzentrums Arche in Feldkirchen | Foto: KK
Jugendzentrum-Leiter Peter Artl mit Marie-Theres, Anna, Julia und Julia (von rechts) | Foto: KK
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