Buchpräsentation
Mehr Geschichten, als ein Leben fassen kann
Am 22. Jänner präsentiert Elfriede Frischengruber ihr Buch in der Buchhandlung Breschan in Feldkirchen.
FELDKIRCHEN/MOOSBURG (fri). Es gibt Geschichten, die vor Traurigkeit nur so strotzen. Für die Bewältigung von so viel Kummer, Leid und Schmerz reicht ein Leben allein nicht aus. Und dennoch müssen diese Menschen damit leben, lernen damit umzugehen und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.
Eben ein solches Leben lebt die 76-jährige Elfriede Frischengruber aus Moosburg. In einem Buch mit dem Titel "Bitte begleite mich ein Stück" erzählt sie Episoden und aus ihrer Kindheit, Jugend und zu guter Letzt ihre "Horror-Geschichte", wie sie es selbst nennt.
Schwere Kindheit
Frischengruber wuchs in einem kleinen Ort in Niederösterreich auf einem Bauernhof auf und hatte nach eigenen Angaben keine schöne Kindheit und Jugend. "Das Leben war hart, entbehrungsreich und bis auf die Liebe der Großmutter, die leider viel zu früh starb, lieblos", schildert sie. Über viele Stationen kam sie dann nach Kärnten, wo sie seit einigen Jahren in Moosburg lebt. "Im Oktober 2002 musste ich mich einer Unterleibs-Operation unterziehen", sagt Frischengruber. "Ich begab mich ins Krankenhaus, wurde vorbereitet und kam in den Operationssaal. Nach der Beruhigungsspritze sollte ich die Narkose bekommen, aber leider wurde der Schlauch nicht angeschlossen und damit wurde ein Alptraum Wirklichkeit. Rund 45 Minuten lang dauerte das Martyrium, die Schmerzen waren unerträglich und ich hatte keine Möglichkeit mich bemerkbar zu machen. Schreien konnte ich nicht und ich war bewegungsunfähig."
Nichts mehr wie es war
Erst nach 45 Minuten, schildert sie, hätte man den Fehler bemerkt, den Narkoseschlauch angeschlossen und weiter operiert. "Als ich dann im Zimmer erwachte, habe ich geschrien. Ärzte und Schwestern haben sich intensiv um mich gekümmert und mein Cousin Jaroslav ist mir immer zur Seite gestanden." Wieder zu Hause fiel die Frau, die davor in einem Geschäft in Klagenfurt beschäftigt war, in tiefe Depression, hatte Alpträume, Angstzustände und begab sich in psychologische Betreuung. "In dieser Zeit habe ich Geschichten aus meine Kindheit und Jugend aufgeschrieben und meine Operation verarbeitet. Danach kam Epilepsie dazu und dann fehlt mir die Erinnerung bis 2017." Während all dieser Zeit kümmerte sich ihr Cousin, der seine Zelte in seiner Heimat Tschechien abbrach, um sie. "Ohne Jaroslav hätte ich mein Leben nicht mehr leben können."
Erinnerung geweckt
Vor ungefähr einem Jahr entdeckte Elfriede Frischengruber dann Ordner, in denen fein säuberlich Blätter abgeheftet waren. Sie begann zu lesen und erkannte nach und nach sich und ihr eigenes Leben. "Danach habe ich den Entschluss gefasst daraus ein Buch zu machen. Mitleid will ich damit nicht erwecken, wohl aber wachrütteln. Das Recht auf Glück ist nicht selbstverständlich. Viele Menschen müssen hart dafür kämpfen, wissen es dann aber umso mehr zu schätzen."
Termin
Buchpräsentation: Dienstag, 22. Jänner 2019, 19 Uhr, in der Buchhandlung Breschan in Feldkirchen. Das Buch mit dem Titel "Bitte begleite mich ein Stück" ist bereits erhältlich.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.