,Ohne Härte geht’s nicht‘
Neo-Polizeidirektorin Michaela Kohlweiß setzt Schwerpunkte in der Kriminalität.
Seit zehn Jahren ist die St. Veiterin Michaela Kohlweiß (39) bei der Polizei und seit vergangenem Samstag die Chefin über 2.250 Beamte in Kärnten – eine Verantwortung, die sie nie angestrebt hat. „Das war kein Kalkül; ich plane meine Karriere nicht fünf Jahre im Voraus“, sagt sie.
Erst im heurigen März hat sie erstmals mit dem Gedanken gespielt, sich für die Nachfolge von Wolfgang Rauchegger zu bewerben. Und auch in ihren ersten Tagen beschäftigt sich Kohlweiß viel mehr mit der Reorganisation der Polizei als mit ihrem eigenen Aufstieg. „Ich hatte noch keine Zeit darüber nachzudenken“, gesteht sie.
Stil: „Hart, aber herzlich“
Ihren Führungsstil kann sie dennoch beschreiben: „Hart, aber herzlich“, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen. Sie werde Entscheidungen treffen müssen, die in der Mannschaft unbeliebt sind. „Ohne eine gewisse Härte geht es nicht.“
Bereits gefallen sind die Entscheidungen, was die neue Organisation der Polizei betrifft. Seit Dezember arbeitete Kohlweiß an der neuen Struktur mit. „Weniger Führungskräfte, klar geregelte Geschäftseinteilung“, bringt sie es auf den Punkt. „Früher haben sich drei Stellen um ein und dieselbe Aufgabe gekümmert; viele Beamte waren Diener mehrerer Herren.“ Ist von Umstellung „nur die Landespolizei, nicht aber die Dienststellen betroffen“, gilt das neue Haushaltsrecht ab Jänner für den gesamten Apparat. „Wir werden erstmals ein eigenes Budget haben“, erklärt Kohlweiß. „Ich bin froh, dass wir Experten dafür im Haus haben.“
In der Polizeiarbeit heißt ihre Priorität ganz klar: Kriminalität. „Einbrüche und der starke Anstieg der Internetkriminalität verunsichern die Menschen“, weiß Kohlweiß. Die Verbrecher werden geschickter und sind international immer besser vernetzt. „Polizeiarbeit ist strategisch“, erklärt sie. Künftig will sie stark auf Spurenmanagement setzen und Seriendelikte besser zusammenführen.
Autor: Gerd Leitner
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