Wechselbad der Gefühle
Was tun, wenn Emotionen überhandnehmen?

Psychologin Birgit Mairitsch über die "Sache mit den Emotionen". | Foto: MitchMai
  • Psychologin Birgit Mairitsch über die "Sache mit den Emotionen".
  • Foto: MitchMai
  • hochgeladen von bernhard knes

Psychologin Birgit Mairitsch über das Wechselbad der Gefühle und den Umgang mit Emotionen.

GRAMILACH, ST. VEIT. Psychologin Birgit Mairitsch hat im Frühsommer ihre Praxis "Lichtgrün" am Hauptplatz in St. Veit eröffnet (www.lichtgruen.at) und informiert über die Entstehung und den Umgang mit überkochenden Emotionen.

Situationen meistern

Wir alle kennen diese Momente, wenn man seinem Ärger Luft machen muss. Wenn bestimmte Situationen oder Dinge Angst auslösen, sodass man kaum mehr schlafen kann. Oder wenn man sich nach einer großen Enttäuschung plötzlich so leer fühlt. Manchmal können solche Emotionen einen völlig aus der Bahn werfen. Doch wie geht man angemessen damit um? Einfach unterdrücken und sich ablenken? Oder sich diesen Emotionen widmen?

Gesteuert von Emotionen

Kaum etwas beeinflusst uns so stark wie unsere Emotionen. Emotionen sind Ausdruck des aktuellen psychischen und körperlichen Befindens eines Menschen und zeigen an, ob der betroffene Mensch sich wohl oder unwohl fühlt. Es gibt angenehme Emotionen wie z.B. Liebe, Freude, Gelassenheit, aber auch unangenehme wie Wut, Angst, Trauer, Enttäuschung. Diese inneren Empfindungen oder Gemütsbewegungen stellen komplexe Vorgänge im Körper dar, dabei spielt auch die Hormonaktivität eine große Rolle. Das heißt, die Gefühlsausbrüche spürt man deutlich im Körper und das kann sich auf vielfältige Weise zeigen. Zum Beispiel durch ein mulmiges Gefühl im Bauch, eine Schwere im Brustbereich, eine Enge im Hals, starkes Erröten usw.

Prozesse werden getriggert

Aber auch auf mentaler Ebene werden bei herausfordernden Situationen Denkprozesse aktiviert. Das Gehirn veranlasst sofort eine Bewertung oder Einschätzung der Lage, wobei ähnliche Erlebnisse aus der Vergangenheit direkt mit der aktuellen in Verbindung gebracht werden und diese „triggern“. Wenn diese Prozesse sich wiederholen, entstehen daraus Denkmuster und Prägungen. Diese verursachen dann "eingefahrene Verhaltensmuster". Wenn man sich dabei nicht bewusst mit seinen Gefühlen auseinandersetzt, ist es schwer, sich von diesen „Programmierungen“ zu lösen.

Emotionen bewusst zulassen

Der einfachste Weg mit diesen unangenehmen Gefühlen umzugehen, wäre wohl sie zu verdrängen. Das Problem dabei ist, dass dadurch über längere Zeit hinweg psychosomatische Beschwerden entstehen können. Das können zunächst noch harmlose Symptome sein, wie Verspannungen, Rückenschmerzen oder Schlafprobleme. Aber auf Dauer können ernsthafte Erkrankungen daraus resultieren. Es ist einfach wichtig, seine Emotionen anzuschauen und sie zuzulassen. Man bleibt dadurch gesund, es stärkt das Selbstbewusstsein und man spürt wieder mehr Lebensfreude.

Beachten und beobachten

Wie schaut man nun seine Gefühle an? Der erste Schritt ist, sich zunächst in herausfordernden Situationen selbst zu beobachten. Dadurch bekommt man Abstand zur Situation und man kommt nicht gleich in die Bewertung. Hilfreich ist auch sich aufzuschreiben, was einen in der Situation gestört hat und welche Gefühle es auslöste. Wenn man das über einen längeren Zeitraum macht, lernt man sich selbst und seine Gefühle besser kennen und man erkennt eventuell auch eigene Verhaltensmuster. Ebenso hilfreich ist eine Aufarbeitung in einer Art Meditation. In einer ruhigen Atmosphäre und entspannten Haltung spürt man dabei in sich hinein. Ich werde immer wieder gefragt, ob man die Emotionen nicht genau analysieren sollte und Zusammenhänge suchen, damit man sie besser den Lebenserfahrungen zuordnen kann. „Ich glaube, man muss nicht unbedingt wissen, woher die Emotionen kommen oder mit welchen Situationen bzw. Erfahrungen sie zusammenhängen. Emotionen annehmen, ihnen Raum geben, indem man sie beobachtet und ihnen Aufmerksamkeit schenkt, reicht aus, damit sie sich lösen können. So kann wieder mehr Vertrauen, Gelassenheit und Freude ins Leben kommen.“ Buchtipps: „Focusing“, Ann Weiser Cornell, „Das Kind in dir muss Heimat finden“, Stefanie Stahl.

Anzeige
Ein Event für alle: THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL am Faaker See vom 9. -14. Mai.  | Foto: Andy Klotz Fotografie
24

THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.