Mental Load
Wenn die Belastung zu groß wird

Arbeit beginnt im Kopf: Man muss nachdenken, planen und umsetzen. | Foto: Ali Ban
  • Arbeit beginnt im Kopf: Man muss nachdenken, planen und umsetzen.
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Gerade jetzt in der Weihnachtszeit muss vor allem in der Familie vieles organisiert und geplant werden. Die Belastung steigt.

FELDKIRCHEN. Was ist Mental Load und was hat es mit dem Christkind zu tun? "Immer öfter ist in Debatten zu Geschlechtergerechtigkeit vom Begriff Mental Load die Rede", weiß die Vorsitzende der Feldkirchner Mädchen-, Frauen- und Familienberatung "Lichtblick", Christine Zohmann, die weiß, dass gerade Frauen sehr oft unter mentaler Überlastung leiden.

Verantwortung teilen

"Mental Load meint das Denken, Planen und die Verantwortungsübernahme für Aufgaben in den Bereichen Familie und Beziehung. Darunter fallen zahlreiche wichtige Alltagsaufgaben, die Frauen – und insbesondere Frauen mit Kindern – oft unbemerkt und quasi nebenher erledigen: Was kommt ins Nikolosackerl? Welche Utensilien werden für die Weihnachtsfeier im Kindergarten oder in der Schule benötigt? Was soll für wen unter dem Christbaum liegen? Wer wird zu Weihnachten bzw. oder den Festtagen eingeladen? Was kochen wir? Ist genug Geschenkpapier für die Präsente vorhanden? Wie schaut die heurige Weihnachtsdekoration in den eigenen vier Wänden aus? Wer plant den Arzttermin der Kinder? Wer bereitet den Familienurlaub vor? Wer putzt das Haus? Wer holt die Oma ab? Wer organisiert das nächste Familientreffen? Wer besorgt das Geschenk für den nächsten Kindergeburtstag?"

Nichts ist selbstverständlich

Meist seien es Frauen, die für all diese Fragen – und noch viel mehr – zuständig sind. Aber nur selten wird explizit darüber gesprochen. "In den allermeisten Fällen wird dieses Alltags- bzw. Familienmanagement weder gesehen noch gewürdigt", ist Zohmann überzeugt. "Stattdessen wird es, wie auch andere Care-Tätigkeiten, als selbstverständlich hingenommen. Frauen erledigen das Familienmanagement neben anderen Aufgaben, die Beruf und Freizeit mit sich bringen."

Rollenbilder aufbrechen

Die Tatsache, dass bisher wenig darüber gesprochen wurde, wie fordernd diese Management-Tätigkeiten sein können, heißt nicht, dass es sich dabei um ein neues Phänomen handelt. Neu ist, dass "das Kind" jetzt einen Namen hat und man darüber spricht. "Für Frauen ist es oft sehr belastend all diese Aufgaben im Kopf zu haben. Sie fühlen sich häufig ermüdet und erschöpft. Außerdem bringt es eine ungleiche Dynamik in Paarbeziehungen", so die "Lichtblick"-Vorsitzende. "Viele Frauen haben deshalb das Gefühl, dass sie mit dem Begriff Mental Load etwas benennen können, was davor gar nicht so fassbar war." Daher sei es wichtig schon während der Schwangerschaft über die künftige Rollen- und Aufgabenverteilung zu sprechen. "Meist verstärkt sich das Gefühl nach der Geburt. Der Arbeitsaufwand in der Familie steigt und auch in gleichberechtigten Beziehungen verschiebt sich die Verantwortung für Familien- und Care-Arbeit nach der Geburt oft in Richtung der Frau. Werden Paare Eltern, gehen immer noch in erster Linie die Mütter in Karenz. Nur ein Prozent der Väter geht länger als sechs Monate in Karenz. Nach dieser Zeit arbeiten über 72 Prozent der Mütter in Teilzeit, aber nur 7,3 Prozent der Väter. Da spielt das Einkommen dabei eine bedeutende Rolle."

Beratung wird angeboten

Im "Lichtblick" werden dazu Beratungen angeboten. Ziel ist es, diese Arbeit zu sehen, mitzudenken und im besten Fall partnerschaftlich in der Familie aufzuteilen. Darüber zu reden, ein Bewusstsein zu schaffen und die Geschlechter für die Situation anderer zu sensibilisieren könnte einen Prozess der Veränderungen, der Verbesserungen mit sich bringt, einleiten."
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Info: Mädchen-, Frauen- und Familienberatungsstelle "Lichtblick", Tel.: 04276-29829, Mail: office@lichtblick-fe.at

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