Angst vor gläsernen Patienten
Die Begutachtungsfrist der elektronischen Patientenakte läuft aus, Ärzte lehnen den Entwurf von Gesundheitsminister Alois Stöger kategorisch ab.
Ein Entwurf zur „elektronischen Patientenakte“ macht die Ärztekammer nervös. Die Offenlegung von Gesundheitsdaten im Netz wird von den Medizinern als „äußerst heikel“ eingestuft. Etwa 100.000 Ärzte samt Pfleger hätten auf Akten Zugriff, wo sämtliche Befunde gespeichert werden. „In Zeiten von Wikileaks kann mir niemand einreden, dass bei einem solchen Datenkonvolut die Datensicherheit zu 100 Prozent gewährleistet ist“, mahnt Österreichs Ärztekammerpräsident Walter Dorner.
Und: Die veranschlagten 30 Millionen Euro seitens des Gesundheitsministers zur Einführung des ELGA-Systems kann er nicht nachvollziehen: „Wir rechnen mit mehr als 1,1 Milliarden Euro.“ Die Begutachtungsfrist des Gesetzesentwurfs läuft dieser Tage aus. Dann ist Minister Stöger am Zug.
Autorin: Karin Strobl
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