Dörfler beschädigt sich nun jeden Tag

- VP-Chef Josef Martinz geht mit FPK-Befragung hart ins Gericht
- hochgeladen von Vanessa Pichler
Das meint Koalitionspartner VP-Chef Josef Martinz, der auf kritische Distanz zur FPK-Volksbefragung geht.
WOCHE: Sie meinten jüngst, die Ortstafel-Volksbefragung sei ein „Scheuch-Spektakel“ – haben Sie eine Erklärung, weshalb die FPK so daran hängt?
Martinz: Das Ganze wird inszeniert, damit man ja in die Nähe der Fallen kommt. Dörfler beschädigt sich damit, weil er jeden Tag von der fertigen Lösung unsicher abweicht. – Alles, was jetzt kommt, ist für ihn nur eine Verschlechterung.
Die Gefahren sind groß?
Es wird noch einmal zwei Monate herumdiskutiert, mit den 500.000-600.000 Euro könnte man sehr vieles für die Gemeinden umsetzen, aber Scheuch und Dörfler brauchen das.
Gibt es eine Empfehlung an Ihre Funktionäre und Wähler?
Ich stimme der Volksbefragung nicht zu, weil sie sinnlos ist. Alles andere liegt bei jedem selbst, jeder hat demokratische Reife.
Wie werden Sie es halten?
Ich werde so wie jeder Demokrat handeln – und es Ihnen jetzt genau nicht sagen. Das ist ein Wahlgeheimnis.
Ist es nicht die Pflicht eines Demokraten, teilzunehmen?
Man weiß heute noch nicht einmal, wie es ablaufen wird. Jede Reaktion darauf ist eine Form der Teilnahme – auch wenn man es wegwirft, leer zurücksendet, Nein oder Ja ankreuzt. Alles, was man tut, ist ein Zeichen demokratischer Teilnahme.
Besteht dann nicht die Gefahr, dass viele den Zettel wegwerfen und die Radikalinsiks die Oberhand behalten?
Das ist scheinbar eine der Fallen und Spekulationen der FPK.
Sollte der Ausgang dieser Umfrage verbindlich sein?
Ich wünsche mir, dass der Nationalrat morgen schon die Regelung beschließt, dann brauchen wir diesen ganzen Firlefanz nicht.
Das BZÖ ruft nach der Zusammenlegung von Gemeinden. Was halten Sie davon?
Kein Bürger wird dabei Hurra schreien, sondern nur ein paar rein technokratische Rechner, die nur das Geld sehen.
Ist das Geld nicht wichtig?
Der Kontakt zur Gemeinde des Bürgers ist höher zu bewerten als eine nackerte Rechnung.
Zufrieden mit dem Start von VP-Obmann Spindelegger?
Er hat bei seinem Kärnten-Besuch eine überzeugende und auch überraschende Performance gezeigt. Wir waren alle positivst überrascht – auch ich, so genau habe ich ihn auch nicht gekannt. Er wird die Partei umdrehen.
Sie sind Europa-Landesrat. Was sagen Sie dazu, dass wieder Grenzkontrollen eingeführt werden sollen?
Zum einen fühlt man sich sicherer, wenn jemand an der Grenze steht. Zum anderen weiß man, dass das in der wirklichen Polizei-Arbeit nichts bringt. Die Reisefreiheit ist auch ein Gut. Vielleicht gibt es ja etwas dazwischen, das dem Empfinden der Menschen Rechnung trägt und das Gut der Reisefreiheit sichert.
Sie sind auch Tourismusreferent – die Wintersaison verlief negativ. Was erwarten Sie sich vom Kärntner Sommer?
Kresse und ich drehen an allen Schrauben, die über Jahre verrostet sind. Für den Sommer ist man zuversichtlich, dass der Abwartstrend gestoppt und umgedreht werden kann.
Wann kommt das vieldiskutierte Tourismusgesetz?
Das kommt in den nächsten zwei, drei Wochen in die Begutachtung. Wir hoffen, dass es vor dem Sommer beschlossen werden kann.
Mit der FPK, die gegen das Gesetz war, ist man sich einig?
Ja, jetzt findet die letzte Redaktion statt.
Zum Beachvolleyball-Event: Jagerhofer macht Druck, ruft nach einer Lösung bis Juni.
Verhandlungen haben begonnen, es wird Kürzungen geben.
Wie hoch?
Ähnlich wie bei den anderen. Bis jetzt zahlt ausschließlich der Tourismus. Wir werden – wie schon beim Ironman – Sportreferenten LH Dörfler einladen, ein Drittel der Kosten zu übernehmen. Bis jetzt hat die Kärnten-Werbung 450.000 Euro überwiesen – und das war‘s. Wir stellen das neu auf. Und: Wir wollen den Termin vorverlegen – da bestehen Chancen.
Mit dem GTI-Treffen müssen Sie richtig glücklich sein!
Das GTI-Treffen ist für den Tourismusreferenten der Idealzustand: Irgendwann aus der Taufe gehoben, jetzt ein Selbstläufer. Ich lade alle Veranstalter ein, das als Ziel zu nehmen, dass wir aussteigen können aus dem Sponsoring.
Autor: Uwe Sommmersguter
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