Haslitzer: "Ich sehe mich als Bürger"

Willy Haslitzer ist Kärntner Kandidat fürs Team Stronach: "Politisch bin ich noch Lehrling." | Foto: ORF
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(vp). Der Kärntner Kandidat des Team Stronach für die Nationalratswahl ist Ex-ORF-Landesdirektor Willy Haslitzer. Was ihn zur Kandidatur bewegte, lesen Sie im WOCHE-Interview.

WOCHE: Was motiviert Sie - nach so einer außergewöhnlichen Karriere - in den Wahlkampf zu steigen?
HASLITZER: Ich bin ja vorzeitig in Pension gegangen, weil ich vielleicht für die letzte Regierung nicht brav genug war. Und ich fühle mich noch zu jung, um ein reines Pensionistendasein zu führen. Ich möchte meine Erfahrungen einbringen, bin ja auch Mediacoach fürs Team Stronach. Ich bedanke mich bei Gerhard Köfer, dass er mir die Möglichkeit für diese Plattform gegeben hat. Ich habe mich natürlich mit Frank Stronachs Ideen - bevor ich mich darauf eingelassen habe - befasst. Und ich kann sicher mit dem größten Teil absolut leben. Nachdem er sagt, dass im Parlament nicht nur Politiker, sondern auch Bürger sitzen sollen, sehe ich mich als Bürger, der die Chance hat, da ein bisschen mitzureden.

Wie werden Sie den Wahlkampf anlegen?
Anfangen wird das Ende August. Ich würde auch allen anderen raten: Lieber kurz und intensiv. Ich habe sicher einen Vorteil durch meinen früheren Beruf, da werden mich manche vielleicht in angenehmer Erinnerung haben. Natürlich werden es persönliche Kontakte sein. Ich hoffe auch sehr, dass mir das Team Stronach helfen wird. Es gibt ja sehr viele Mitglieder dieser Bewegung und die werden natürlich auch marschieren - so wie ich.

Ihre Themen?
Für mich das wichtigste Thema - für die Jugend - sind die Arbeitsplätze. Alles andere ist hinten anzustellen. Wir haben in Kärnten ja auch den „Brain-Drain“, das heißt wir werden immer weniger. Da muss man schauen, wie man Unternehmensstarts ermöglicht und das in den Griff bekommt.
Weitere Themen sind die komplizierten Abläufe in der Verwaltung und Regierung. Ich selbst habe eine Idee, wie man eine Verwaltung rationeller gestalten kann, weil ich habe in meiner Ära beim ORF eigentlich schmerzfrei über zwölf Prozent der Mitarbeiter abgebaut und jährlich 200.000 bis 300.000 Euro Budget einsparen müssen. Ich habe aber immer Mittel und Wege gefunden, dass der Output besser war und die Leute sich sehr gut gefühlt haben.
Natürlich kommt da noch die Umwelt als Thema und wie man die Neuverschuldung in den Griff bekommt.

Freunde macht man sich mit Personaleinsparungen keine ...
Es gibt jede Menge Pensionslisten und es gibt Situationen, dass jemand gehen will und sich nicht traut. Entscheidend ist die Kommunikation.

Sie sind kein Politiker. Ein Vorteil?
Ich bin erst Lehrling und Gerhard Köfer ist sozusagen mein Mentor. Das Team Stronach in Kärnten ist eine politische Multi-Kulti-Truppe, vom jungen Grünen bis zum blauen Urgestein im Mölltal. Hier ist eine offene Diskussion möglich. Der Vorteil ist ein anderer Blickwinkel. Nicht der politische, den ja Stronach auch nicht hat.

Was sagen Sie zur gängigen Kritik, das Team Stronach hätte wenig Inhalt, kein konkretes Parteiprogramm?
Es gibt konkrete Punkte, nur sind die anders formuliert. Das sind sehr oft praktische, neuartige Zugänge, Ideologien sind immer Versprechungen des Himmels auf Erden - egal ob links oder rechts. Und ein Parteiprogramm Stronachs gibt es ja. Das Spannende für mich sind diese neuartigen Zugänge.

Wie kann man sich Willy Haslitzer als Politiker vorstellen?
Ich werde nie brav sein und sollte ich es schaffen, in eines dieser Gremien zu kommen, werde ich sicher kein Stimmvieh sein, weil ich bin unabhängig.

Das Team Stronach hatte in Kärnten das beste Ergebnis: Was erwarten Sie sich auf Bundesebene?
Seit das Team Stronach auf der Welt ist, ist diese Bewegung von Null in drei Landesregierungen gekommen. Es gibt eine Regierung - in Salzburg - wo Stronach in der Koalition ist und er hat Strache-Stimmen halbiert. Das ist doch schon ein Effekt. Wenn wir das Ergebnis erreichen, dass wir mit Gerhard Köfer bei der Landtagswahl hatten, wären wir ziemlich gut.

Es gibt Gerüchte, Sie hätten Bürgermeister-Ambitionen in Klagenfurt. Was ist dran?
Es stand im Frühjahr im Raum, dass es Neuwahlen gibt, weil sich der Gemeinderat übers Budget nicht einig war. Da wollte man mich, wenn das Team Stronach mitmacht, weil in so kurzer Zeit hätte man keinen aufbauen können und mich kennt man - bedingt durch meine Arbeit. Ich hätte es gemacht.

Könnten Sie sich so etwas für 2015 vorstellen?
Es gibt eine Themenpriorität in Klagenfurt, mit der ich nicht ganz einverstanden bin und ich befasse mich jetzt schon mit Klagenfurt. Und wenn es an der Zeit ist: Ich schließe es nicht aus.

Sie werden jetzt wieder wenig Freizeit haben: Wie reagiert Ihre Familie?
Meine Frau ist schon ein bisschen eifersüchtig, aber sie lässt mich da einmal mitspielen, gibt mir den Freiraum. Natürlich braucht sie viel Verständnis. Sie weiß: Ich kann halt keine Ruhe geben.

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