Auf Nummer sicher gehen

- hochgeladen von bernhard knes
Für Skitourengeher ist der Spätwinter die schönste Zeit. Ob es nun leichtere Genussrouten im Nockgebiet oder anspruchsvolle Touren in den Julischen Alpen sind, es gilt immer der Grundsatz „Sicherheit vor Genuss“.
Sicherheit geht vor.
„An einem sonnigen Spätwintertag seine Spuren in einen unberührten Schneehang zu ziehen, einen Gipfelsieg zu erringen, die Natur zu erleben und eine Tiefschneeabfahrt abseits der stark befahrenen Pisten zu genießen, ist schon ganz was Besonderes“, weiß der Tourenleiter und Instruktor für Hochtouren vom Österreichischen Alpenverein, Sektion Feldkirchen Roland Gutzinger und fährt fort, „bei aller Faszination, die Skitourengehen ausmacht, gilt es aber stets wichtige Sicherheitsmaßnahmen zu beachten“.
Start im Morgengrauen
Bei einer Skitour geht es grundsätzlich früh am Morgen los, damit man wieder zu Hause ist, bevor der Firnschnee zum Gatsch, zum so genannten „Haxelbrecher-Schnee“ wird und die Gefahr von Nassschneelawinen im Tagesverlauf ansteigt“, erläutert Roland Gutzinger und berichtet weiter, „morgens bieten sich meist pulverharte, teils eisige Verhältnisse. Ohne adäquate Ausrüstung geht dann sowieso nichts. Neben der passenden Kleidung (ein Sturz im T-Shirt schmerzt auf alle Fälle), gehören zur Standardausrüstung Pieps, Schaufel und Sonde und bei eisigem Firnschnee die Harscheisen, die früh genug angelegt werden müssen – nicht erst, wenn es im steilen Hang nicht mehr weitergeht“.
Vorbereitung ist die halbe Miete.
„Bevor eine Tour gestartet wird, schaut ins Internet! Denn auf www.lawinenwarndienst.ktn.gv.at findet ihr die aktuellen Berichte des Lawinenwarndienstes. Um die Lawinengefahr richtig einschätzen zu können, braucht es viel Erfahrung und die bekommt man nur in der Praxis, durch Teilnahme an Kursen. Wir vom Alpenverein Feldkirchen bieten verschiedene Lawinenkurse an“, berichtet Gutzinger weiter. Zur ordentlichen Tourenplanung mit richtig kalkuliertem Zeitaufwand, Wettercheck und dem abgerufenen Lawinenlagebericht gehört noch die funktionierende Ausrüstung mit Pieps (vor Start testen), Schaufel, Sonde, Biwaksack und Erste Hilfe-Package. Eine gewisse sportliche Ausdauer und skifahrerisches Können sind Grundvoraussetzungen.
Nützliche Infos:
Alpenverein Aktiv-App
Lawinenwarndienst.ktn.gv.at
Notruf: Bergrettung: 140, Euronotruf: 112 (funktioniert in ganz Europa)
Bei Touren in Italien und Slowenien die jeiligen Notrufnummern der Bergrettung einspeichern.
© Alpenverein Feldkirchen