„Hilfe für den Cluster ist nötig“

- Elektronik-Branche ist im Aufwind. Schon 2010 war gutes Jahr
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„micro-electronic-cluster“ fordert Land um Hilfe auf – „Sonst schließen wir uns einer anderen Region an.“
"2010 war unser bestes Jahr“, freut sich „cms electronics“-Chef Michael Velmeden über den Aufwind in seinem Unternehmen. Als Obmann des „micro electronic clusters“ in Kärnten spricht der Manager aber nicht nur für sein Klagenfurter Unternehmen, sondern auch für die 42 Mitgliedsbetriebe und ihre insgesamt knapp 7.000 Beschäftigten. Diese Kärntner Cluster-Unternehmen erwirtschaften einen Umsatz von insgesamt rund zwei Milliarden Euro. „Der Anteil der Elektro- und Elektronikbranche an der Industrie beträgt über 23 Prozent“, so Velmeden.
Das der Aufschwung auch positive Folgen hat, liegt auf der Hand. „Die Branche in Kärnten investiert das Vier- bis Fünffache im Vergleich zu den Vorjahren“, sagt er. Und: „Viele Betriebe suchen massiv Mitarbeiter.“ Alles in Ordnung ist für Velmeden und Branchenkollegen dennoch nicht. „Wir müssen uns rasch auf die nächste Krise vorbereiten“, ist er überzeugt, dass es wieder einen Einbruch geben wird. Und: „Die Zeit drängt.“ Die hohe Geschwindigkeit, mit der die Branche aus der Krise kam, sei nämlich auch für den nächsten Abschwung zu erwarten.
Eine entscheidende Hausaufgabe ortet der Cluster-Obmann. „Die Ausbildung ist Kärnten ist hervorragend – die Anzahl der Hochqualifizierten reicht allerdings nicht aus“, analysiert Velmeden. Denn: Der Mangel qualifizierter Fachkräfte sei in Kärnten wieder akut.
Das Problem ist nicht Kärnten-spezifisch. „Wie andere Gebiete auch ist das Land eine Abwanderungsregion“, so Velmeden. Er fordert: „Wenn wir Fortschritt wollen, brauchen wir Zuwanderung.“ Mit bestehenden Initiativen wollen Cluster-Mitglieder am Problem arbeiten. Die Arbeitsgruppe ist gegründet, das Konzept in Erarbeitung. „Wir müssen für qualifizierte Kräfte offen und attraktiv werden.“ Um tätig zu werden, fehlt es dem Cluster an der finanziellen Ausstattung. „Uns wurde eine Basisförderung für die Finanzierung eines Cluster-Managers in Aussicht gestellt“, so Velmeden. In den letzten Monaten habe es in der Causa aber keine Fortschritte gegeben. Velmeden appelliert: „Wir wollen für Kärnten etwas bewegen, wenn die Politik aber nicht dasselbe Ziel hat, geht es nicht.“ Übrigens: Bleibt die Förderung aus, will sich der Cluster anderen anschließen. „Oberösterreich oder der Steiermark.“
Preisregen für die Betriebe des Clusters:
Nicht nur wirtschaftlich sind die 42 Betriebe des „micro electronic cluster“ nach der Krise wieder erfolgreich. Auch unterschiedlichste Preise und Auszeichnungen können die Unternehmen für sich verbuchen. Eine Auswahl:
• Die Wild GmbH (Völkermarkt) erreichte beim Medizintechnik-Preis „Medical Design Excellence Award“ in New York den zweiten Platz. Er wird für Innovationen auf dem Sektor vergeben.
• „Infineon“ (Villach) ergatterte gleich mehrere Auszeichnungen in den vergangenen Monaten. Darunter: Knewledge-Staatpreis, Wirtschaftspreis für Integration, dritter Platz bei der Auszeichnung „Fabrik 2010“ des Industriemagazins, Trigos und eine Auszeichnung für Kompetenz im Klimaschutz vom Umweltministerium.
• „Flextronics“ (Althofen) ergatterte den Kärntner Exportpreis in der Kategorie Großbetriebe. Nominiert waren „cms electronics“ (Mittelbetriebe) und „T.I.P.S“ (Kleinbetriebe).
• Ortner Reinraumtechnik erreichte den zweiten Platz bei „Science2Business“.
Autor: Gerd Leitner
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