Neue Bank-Filialen und ein neuer Chef

Ein frischer Wind weht seit kurzem in der Bawag-PSK: Zum einen werden die bisher 12 Bawag-Filialen in ganz Kärnten Zug um Zug auf 43 Bawag-PSK-Filialen erweitert. Zum anderen ist in die Zentrale am Klagenfurter Domplatz mit Harald Scherer ein neuer Leiter für den Filial- und Privatkundenvertrieb mit hohen Zielen eingezogen: Er will die Zahl an Privatkunden von derzeit 104.000 ausweiten und hinter Raiffeisen und Kärntner Sparkasse von der Nummer vier zur Nummer drei am Bankenplatz Kärnten aufsteigen.
„Wir versuchen eine klassenlose Bank zu sein und intuitiv auf Kunden zuzugehen“, sagt Scherer. Der gebürtige Grazer ist 42 Jahre alt und lebt seit fünf Jahren mit seiner Familie in Kärnten. Zuvor arbeitete Scherer auch bei anderen Banken in Österreich.

Das Konzept der Filialoffensive ist tatsächlich bemerkenswert: In neu designten Filialen treten die beiden Unternehmen unter einem Dach gemeinsam und doch klar voneinander getrennt auf. Die Bawag-PSK zeichnet für die Beratung im Bankgeschäft verantwortlich, die Post übernimmt neben den klassischen Postagenden die Abwicklung dieser Bank-Transaktionen. Einerseits zieht die Bawag-PSK in Standorte von bisherigen Postfilialen ein, andererseits werden Bankstandorte durch das volle Postservice ergänzt. 26 Filialen der künftig 40 sind bereits umgebaut; als nächstes werden die Filialen in Ferlach sowie in Klagenfurt am Benediktiner Platz, in der Rosentaler Straße und der Ebentaler Straße neu gestaltet.

Berater kommen nach Hause
Die 110 Berater in den Filialen werden durch mobile Experten für Kredite und Veranlagungen unterstützt. Diese mobilen Finanzberater stehen – auch nach individueller Vereinbarung – dem Kunden zur Verfügung und kommen auch zu ihm nach Hause. Zwar bestätigt auch Scherer, dass sich in Kärnten viele Banken um Kunden matchen; dennoch wolle die Bawag-PSK kräftig wachsen.
Wie andere Experten auch rechnet Scherer mit steigenden Kreditzinsen, ein Tribut an die schärferen Eigenkapitalanforderungen für Banken im Zuge der Umsetzung von Basel III. „Alle Banken werden anders kalkulieren müssen – zurzeit haben wir einen äußerst kompetitiven Käufermarkt.“ Leicht fallen würden hingegen die Sparzinsen, die Bawag-PSK will dennoch weiterhin attraktive Veranlagungsmöglichkeiten bieten.

Autor: Uwe Sommersguter