Jubiläum
Tischlermeister mit Hobel und Säge
Seit November 1999 werkt Tischlermeister Karl Duller bei der Tischlerei Freithofnig. Er bildet auch die Lehrlinge aus.
FELDKIRCHEN, KLEIN ST. VEIT (fri). Nicht nur als Beruf, sondern als seine Berufung bezeichnet Tischlermeister Karl Duller sein Handwerk. Begonnen hat er seine Laufbahn mit der Lehre in einer Feldkirchner Tischlerei. Dann folgte nach dem Präsenzdienst ein einjähriger Arbeitsaufenthalt in Tirol und dann die Meisterschule in Hallstatt. "Für mich ging es ganz einfach schrittweise voran", denkt der 43-Jährige zurück und möchte keine seiner Stationen missen.
Rückkehr nach Feldkirchen
Als er zufällig mit Tischlermeister Johann Freithofnig, den er von seinen Teilnahmen beim Tischlerlehrlingswettbewerb kannte, zusammentraf wurden schnell Nägel mit Köpfen gemacht. "Ich war auf der Suche nach einem Meister und in Karl Duller hatte ich einen sehr ambitionierten gefunden", sagt Freithofnig. Duller lebte sich in den Betrieb schnell ein. "In dieser Zeit erlebte die Zirbe gerade ihre Wiederentdeckung", erinnert sich Johann Freithofnig. "Karl Duller war sofort begeistert, hat die Idee weiterentwickelt und sich auch bei den Messeauftritten engagiert. Das brachte ihm auch den Spitznamen Messe-Karli ein."
Stetig nach oben
Nicht auf der Stelle treten
Karl Duller absolvierte in den vergangenen 20 Jahren aber auch Weiterbildungen, um planerisch tätig sein zu können. Als Elektromonteur führt er auch Installationen bei den Möbeln oder Einbauten, die von den Tischlern vor Ort aufgebaut werden, durch. Ob seiner Fähigkeiten, zu denen Genauigkeit und Fleiß zählen, stieg er im Laufe der Jahre zuerst zum Werkstattmeister auf. Heute ist er Konsulent und für die Ausbildung des Nachwuchses zuständig.
Nachwuchs ist Mangelware
"Der Tischler steht auf der Liste der Mangelberufe. Das spricht eigentlich für sich", sagt Duller. "Wir bemühen uns permanent jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich handwerklich zu verwirklichen, aber derzeit hält sich die Nachfrage in Grenzen."
Einen Grund dafür glaubt der Tischlermeister in Fehlinformationen in den Schulen zu erkennen. "Jugendlichen wird gesagt, als Tischler wird man staubig und muss schwer arbeiten. Das wirkt sich nicht förderlich auf die Entscheidung für einen Job aus", ärgert er sich. Dabei, ist er überzeugt, könne man sich als Tischler nicht nur kreativ, sondern auch handwerklich richtig gut entfalten. "Es gibt viel Luft nach oben und ganz bestimmt ist das Handwerk gefragter denn je. Die Nachfrage nach Vollholzmöbeln steigt und der Kunde will seine Wohnung vor allem mit Möbeln aus heimischen Hölzern gestalten."
Heimisches Holz hat immer Saison
In den zwei Jahrzehnten, in denen Karl Duller als Meister zu Säge, Hobel & Co. greift, hätte es immer wieder Trends gegeben, mit denen man gerade als heimischer Tischler punkten kann. "Die Zirbe ist nach wie vor als Möbel für Schlafräume gefragt", weiß Duller. "Im Küchen- oder Wohnbereich ist erlaubt, was gefällt. Nachdem mit Geschäftsführerin Sonja Freithofnig eine Architektin im Hause ist, kommt das Objekt aus einer Hand. Planung, Produktion sowie die Montage – so stellt man sich heute nachhaltiges Handwerk vor."
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