Arbeitsmarkt
Zeit der Arbeitslosigkeit für Schulung nutzen
Ein Jahr der ganz besonderen Herausforderungen war 2020 auch für das Arbeitsmarktservice.
BEZIRK FELDKIRCHEN. Auf ein Jahr der besonderen Herausforderungen blickt man auch beim Arbeitsmarktservice (AMS) Feldkirchen zurück. Für den Regionalstellenleiter des AMS Feldkirchen Karl-Heinz Durchschlag und sein Team war es eine vollkommen neue Situation, auf die man sich einstellen musste. "Wir lagen im Durchschnitt bei 1.191 Personen, die pro Monat im abgelaufenen Jahr ohne Beschäftigung bei uns gemeldet waren. Das entspricht einer Steigerung von 32,9 Prozent gegenüber 2019", so Durchschlag.
Obwohl durch die Coronakrise beinahe alle Branchen und Bereiche von Kurzarbeit und Kündigungen betroffen waren, gab es dennoch große Schwankungen. "Im Tourismusbereich stieg die Zahl der Arbeitslosen um 73,9 Prozent", weiß der AMS-Regionalstellenleiter. "Auch der Metall- und Elektrobereich sowie die Baubranche waren mit einer Zunahme von 39,8 Prozent und 25,6 Prozent im vorderen Feld zu finden."
Großer Facharbeitermangel
Die Zahl der offenen Stellen ist um 41,4 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 gestiegen. Durchschnittlich waren 228 offene Stellen (ein Plus von 67 Stellen) gemeldet. Die größten Zunahmen gab es im Metall-Elektrobereich, im Baubereich und bei Hilfsberufen. Da überwiegend Facharbeiter und -arbeiterinnen bzw. Arbeitskräfte mit entsprechender Praxis gesucht wurden, konnten diese Stellen aufgrund zu weniger Fachkräfte nur bedingt bis gar nicht besetzt werden.
Fit für den Job
Gerade hier sieht Karl-Heinz Durchschlag aber auch eine Chance für die Zukunft – und diese heißt Schulung und Weiterbildung. "Unser Ziel ist es möglichst viele Menschen, die jetzt arbeitslos oder in Kurzarbeit sind, in die laufenden Schulungsprogramme aufzunehmen. Wir wollen die Leute fit für die Jobs und für die neuen Herausforderungen machen." Ebenso wie sich die Anzahl der Beschäftigungslosen durch alle Altersschichten zieht, betrifft auch der Wunsch nach beruflicher Neuorientierung junge und ältere Menschen gleichermaßen. "Die Angebote an beruflicher Aus- und Weiterbildung bzw. Umschulungen werden von unseren Kunden sehr positiv angenommen“, bestätigt der Experte das Interesse an der Schulungs-Initiative.
Unter dem Motto "Gesundheit geht vor" heißt es derzeit noch: Bitte warten. "Noch ist nicht absehbar, wann die Wirtschaft wieder voll arbeiten kann, wir werden aber die betroffenen Arbeitslosen bestmöglich darauf vorbereiten um die zukünftigen Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen“.
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Zur Sache
AMS-Zahlen für den Bezirk Feldkirchen aus dem Jahr 2020.
Im Durchschnitt lag die Zahl der Arbeitslosen um 32,9 Prozent über dem des Jahres 2019.
Pro Monat waren durchschnittlich 1.191 Personen als beschäftigungslos gemeldet.
Die Zahl der vorgemerkten offenen Stellen stieg um 41,4 Prozent.
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