Baumkreis Floridsdorf
In der Traktorfabrik entstehen aus Bäumen echte Kunstwerke
Der Holzkünstler Markus Karner fertigt in der ehemaligen Traktorfabrik Einzelstücke aus Baumresten.
FLORIDSDORF. Als baumlangen Kerl kann man Markus Karner durchaus bezeichnen, doch das ist nur eine Wortspielerei, die seiner Passion für Holz nicht gerecht wird. Der junge Bildhauer aus Tamsweg war stets sehr naturverbunden und hatte schon als Jugendlicher das Glück, seinem Onkel, der als Restaurator so manches Kunstwerk wieder in den Originalzustand versetzte, über die Schulter zu schauen.
Handwerkliches Geschick gepaart mit einer gehörigen Portion Kreativität waren wohl die herausragendsten Eigenschaften, die ihm schlussendlich seinen Weg vorgaben. Im Rahmen einer klassischen Ausbildung in der HTL Hallein, bei der Karner mit Materialien wie Holz, Stein, Metall und Keramik in Berührung kam, widmete er sich immer mehr der Bildhauerei.
Baum soll weiterleben
„Schon damals hatte ich den Wunsch, mit Holz zu arbeiten, die Struktur, Farbe und Beschaffenheit dieses Naturmaterials zu meinem Thema zu machen. Ich wollte daraus Dinge kreieren, die den Baum in seinem Ursprung weiterleben lassen“, philosophiert der sympathische 24-Jährige über seine Arbeit. 2017 übersiedelte er dann nach Wien, verdiente sich fortan seine Brötchen als Baumpfleger in einem Wiener Unternehmen und war somit seinem Lieblingsmaterial Holz wieder ein Stück nähergekommen. Kurz danach fand Markus Karner sein heutiges Atelier in der ehemaligen Traktorfabrik in Floridsdorf.
Damals hatte er die Idee, den Baumschnitt, der während seiner Beschäftigung anfiel, wieder zu verwerten. Sein Chef hatte nichts dagegen und der Holzkünstler fand somit Zugang zu einer großen Auswahl an heimischen Hölzern wie Eiche, Kastanie, Kirsche und Tanne. Auf diese Weise war es ihm möglich, aus Holz individuelle Tische, Stühle, Bänke und Hocker zu kreieren.
Upcycling statt verschwenden
„Upcycling mit Nachhaltigkeit war die Idee dahinter. Kein verwertbarer Stamm sollte im Häcksler landen, vielmehr sollten daraus kleine Kunstwerke entstehen, die den Baum als edles Möbelstück in seinem Ursprung weiter existieren lassen“, erklärt er seine Kreationen. Besonders wichtig ist Karner dabei die Erhaltung der Holzstruktur. Er verzichtet auf Kunstharze und Lacke, schleift die Werkstücke spiegelglatt und arbeitet Einschlüsse und Risse ganz bewusst heraus. Jeder Auftraggeber, der sich für ein solches Meisterwerk entscheidet, hält ein Unikat in Händen, das die Herkunft des Baumes preisgibt.
„Ich möchte den Menschen durch meine Werke nahebringen, wie wichtig der Baumschutz für uns geworden ist und dass man Holz auch in dieser Form weiterverwerten kann", bringt es Karner auf den Punkt. Infos zu Markus Karner und seinen Kunstwerken aus Holz erhalten Sie unter Baumkreis Möbel
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