Zu Quantenphysik
Nobelpreisträger Zeilinger hielt Vortrag in Wiener VHS

Physiknobelpreisträger Anton Zeilinger (links) hielt einen Vortrag an der Volkshochschule Floridsdorf.
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  • Physiknobelpreisträger Anton Zeilinger (links) hielt einen Vortrag an der Volkshochschule Floridsdorf.
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Der Nobelpreisträger Anton Zeilinger war zu Gast an der Volkshochschule Floridsdorf. Mit viel Humor versuchte er das wissenschaftliche Gebiet der Quantenphysik hunderten Menschen etwas näher bringen. MeinBezirk.at war dabei und sprach mit dem Jahrhundert-Wissenschaftler der Uni Wien.

WIEN/FLORIDSDORF. Knapp 1.000 Personen spitzten die Ohren als der Physiknobelpreisträger Anton Zeilinger mit leicht räuspernder Stimme die Menge begrüßte. Der Saal in der Volkshochschule Floridsdorf war voll, kein Wunder, erklärte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) gleich zu Beginn: "Wir wissen genau, dieser Vortrag ist keine Selbstverständlichkeit, wenn wir uns den Terminkalender von Professor Zeilinger ansehen. Und ich darf sagen, wir sind besonders stolz auf diesen Abend, denn vor ihm hat erst ein Nobelpreisträger bei uns an der Volkshochschule einen Vortrag gehalten. Das war Albert Einstein im Jahr 1921."

Nobelpreisträger Anton Zeilinger (r.) im Gespräch mit Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Auch letzterer lauschte gespannt dem Vortrag von Zeilinger.
  • Nobelpreisträger Anton Zeilinger (r.) im Gespräch mit Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Auch letzterer lauschte gespannt dem Vortrag von Zeilinger.
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Dabei ist dem renommierten Wissenschaftler Zeilinger die VHS gar nicht unbekannt, wie er selbst zu Beginn seines Vortrags verrät: "Ich habe auch schon mal einen VHS-Kurs besucht. Das war damals am Gürtel, um Maschinschreiben zu lernen". Genau in dieser Tonart sollte es den Abend weitergehen. Mit humorvollen Anekdoten aus der Wissenschaft und viel Geduld sprach der Physiker von seinem wissenschaftlichen Lieblingsthema: der Quantenphysik. Was dies eigentlich genau ist, warum man in dem Bereich forscht und wofür das alles in der Praxis überhaupt gut sei. Beispiele hierfür gibt es etwa beim Beamen oder bei der Übertragung von verschlüsselten Nachrichten.

Dass er das Thema jedem der rund 1.000 Köpfe zumindest ansatzweise nahegebracht hatte, zeigte die Fragerunde. Denn auch diese versuchte der Nobelpreisträger nach bestem Wissen zu beantworten. Gemixt waren diese mit Detailfragen zum Fachgebiet, etwa zu dem "Spin der Elektronen". Andere hinterfragten die Beziehung zwischen der Quantenphysik und der Philosophie oder Theologie. MeinBezirk.at konnte nach dem zweistündigen Vortrag samt Fragerunde mit Zeilinger auf der Bühne sprechen. Wie ist es ihm seit der Verleihung des Physiknobelpreises ergangen, und warum wählt er gerade diese Bühne für solch ein wissenschaftlich hochkomplexes Thema?

"Auch andere sollen es wissen"

Es ist schon ein bisschen Zeit seit der Überreichung des Nobelpreises an Sie vergangen. Wie fühlen Sie sich?
ANTON ZEILINGER: Es ist natürlich nach wie vor eine unglaubliche Auszeichnung. Sie ist aber auch mit einer großen Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit verbunden. Denn ich möchte etwas tun für die Akzeptanz der Wissenschaft in Österreich. Und nicht nur in Österreich, sondern auch international. Dazu möchte ich jedoch sagen, dass ich allgemein nicht so pessimistisch für die Zukunft eingestellt bin, was diese Akzeptanz angeht. Und auch das möchte ich auch weitergeben: Dass ich eben nicht so pessimistisch bin.

Nobelpreisträger Zeilinger am Rednerpult.

Was ist ihr Antrieb, hier vor auf so einer breiten Bühne in einer Volkshochschule einen Vortrag zu halten? Vor einem Publikum, welches sich vielleicht nicht regelmäßig mit der Materie auseinandersetzt?
Ich habe mir immer schon gesagt: Die Dinge, die ich mache, finde ich so spannend und interessant, davon sollten auch andere Leute etwas wissen. Zumindest im Prinzip, von den Fragestellungen und so weiter. Und wenn mir das gelingt, dann macht das unglaublich Spaß.

Humor kommt von alleine

Quantenphysik ist jetzt ein Thema - ich sage es einmal so - damit kann nicht gleich jeder Mensch etwas anfangen. Der Otto-Normal-Besucher hat einen spannenden Vortrag erlebt. Was braucht es, damit man dieses schwierige Thema so verständlich wie möglich hinüber bringt?
Das mit den humoristischen Bemerkungen kommt eigentlich von selber. Wenn man einen Vortrag hält, dann fällt einem plötzlich ein: "Das ist recht witzig, das möchte ich eigentlich erzählen." Das hängt aber auch vom Publikum ab. Wenn man merkt, dass die Zuhörerinnen und Zuhörer mitgehen, so wie es hier der Fall war, dann wird das Ganze viel klarer. Und trotzdem, einfach ist es nicht. Man muss wissen, so ein Vortrag kostet unglaublich viel Energie. Aber das macht man gerne.

Komplexe Vorgänge und Thematiken einfach zu veranschaulichen war die selbst gesetzte Aufgabe des Nobelpreisträgers.
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Sie haben ganz am Anfang erwähnt, dass selbst Sie an einer VHS einen Kurs besucht haben. Wie wichtig sind denn für die Wissenschaft solche Bildungsstätten für die breite Masse, abseits vom regulären Schulsystem und den Universitäten?
Die sind ganz zentral wichtig. Die Menschen sollen eine Möglichkeit haben, sich diese Sachen holen zu können. Ich denke auch, dass es das Leben auch ein bisschen spannender macht, wenn es Möglichkeiten gibt, etwas Neues zu Erlernen und zu Erleben. Und wenn man eine gewisse Neugierde für die Dinge des Leben haben kann.

2022 ging der Physiknobelpreis an Sie, Herr Zeilinger. Lange hat es nicht gedauert und er ging schon wieder an jemanden, der in Wien seine Wirkungsstätte hat: Ferenc Krausz. Was bedeutet dies für den Wissenschaftstandort?
Das ist unglaublich wichtig. Denn dadurch ist der Nobelpreis keine Ausnahmeerscheinung mehr für Österreich, nicht? Bereits im Jahr 2001 habe ich die Experimente von Herrn Krausz gesehen an der TU. Und damals habe ich mir schon gedacht, der Herr Krausz ist ein guter Kandidat für den Nobelpreis.

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