Papageien
Das geheimnisvolle Leben der Keas wird an der VetMed erforscht
Vögel mit Vorliebe für alles Neue: Die Veterinärmedizinische Universität (VetMed) forscht zum Leben des Keas. Dabei ist die Doktorandin Cornelia Habl die Spezialistin.
WIEN/FLORIDSDORF/DONAUSTADT. Hast du schon mal etwas von Keas gehört? Die Papageienart mit dem olivgrünen Federkleid lebt in den Gebirgsregionen der Südinsel Neuseelands. Die intelligenten Vögel können Werkzeuge nutzen und mit ihren Artgenossen kooperieren. Die Doktorandin Cornelia Habl beschäftigt sich im Zuge des Projektes „Neugier bei Keas“ mit den Besonderheiten dieser Vögel.
"Ich studierte Biologie und hatte den ersten Kontakt mit Papageien in Südafrika. Dort stellte ich fest, wie anders diese Vögel im Vergleich zu anderen Gattungen sind", erzählt die Wissenschaftlerin. Ebenso war die Wienerin in der Arbeitsgemeinschaft Papageienschutz tätig.
Spielzeug oder Belohnung
Mittlerweile arbeitet Habl seit über einem Jahr in der Außenstelle Haidlhof der Veterinärmedizinischen Universität Wien in Bad Vöslau. "Bei diesem Projekt geht es um die Neugier der Tiere und deren Vorlieben", erklärt die Projektmitarbeiterin.
Die Keas bekamen dabei ein ihnen bekanntes und ein ihnen unbekanntes Objekt. Dabei war es interessant festzustellen, für welchen der Gegenstände sich die Vögel letzten Endes entschieden haben. Ebenso wurde der Versuch unternommen, ob diese Papageienart ein neues Spielzeug einer Belohnung, wie etwa einem Apfelstück, vorziehen.
Die Ergebnisse, die sich noch in der Auswertung befinden, waren in Bezug auf das Auswahlverhalten sehr überraschend. "Die jüngeren Tiere verhielten sich anders als die älteren Tiere. Ebenso gab es Verhaltensunterschiede zwischen Weibchen und Männchen", berichtet die Forscherin.
Ähnlichkeit mit Menschen
Am Haidlhof wird seit dem Jahr 2010 mit Keas geforscht. Mittlerweile leben 26 Vögel dort, die in die wissenschaftliche Arbeit integriert sind. "Bei einem Spaziergang mit meinem Großvater durch den Wald hörte ich die Vögel und fragte ihn, was sie sagen. Er antwortete 'Sie sagen nichts'", erinnert sich Raoul Schwing, der Forschungsleiter. Die unbefriedigende Antwort löste in ihm als Kind die Initialzündung aus, sich wissenschaftlich mit Vögeln zu beschäftigen.
Dabei interessierten ihn die Keas am meisten. „Die Erforschung dieser Vogelart, bei der wir Ähnlichkeiten mit den Menschen sehen, erlaubt uns nicht nur mehr über die Tiere, sondern auch über uns selbst zu erfahren“, bringt es Schwing auf den Punkt.
Ausflugstipp: Veterinärmedizin Wien – Forschungsstation Haidlhof, Haidlhof 204, 2540 Bad Vöslau. Jeden 1. Freitag im Monat gibt es um 12 Uhr eine Führung. Info: 01/250 776 570 und www.haidlhof.org
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