Floridsdorf
Direktor möchte Antisemitismus von Schülern entgegenwirken
In einem Interview mit dem Ö1 Journal sprach Christian Klar, Direktor einer Mittelschule und Bezirksvorsteher-Stellvertreter (ÖVP) in Floridsdorf, über die antisemitische Haltung einiger Schülerinnen und Schüler.
WIEN/FLORIDSDORF. Am Morgen des 7. November sprach Christian Klar, Bezirksvorsteher-Stellvertreter (ÖVP) in Floridsdorf und Direktor einer dortigen Mittelschule, mit dem Ö1 Journal über die von ihm befürchtete zunehmende Radikalisierung der muslimischen Schülerinnen und Schüler.
"Im Laufe der Tage ist schon herausgekommen, dass da eine klar judenfeindliche und israelfeindliche Haltung in der Schule ist", so Klar. Zwei Drittel seiner Schülerinnen und Schüler seien Muslime. Der Nahostkonflikt beschäftigte sie sehr.
In einzelnen Klassen habe Klar mit den Schülerinnen und Schülern gesprochen und auch versucht, Fakten aufzuzeigen. "Ich glaube aber nicht, dass ich bis ans Innere durchgedrungen bin bei den Kindern."
Konsequent gegen Intoleranz
Innerhalb einer eher homogenen Schülerschaft sorgt das Thema zwar nicht für Streitpotenzial, doch mit Lehrenden sei es durchaus Stoff für Konflikte. Da nimmt der Direktor selbst die Zügel in die Hand. "Es ist halt so, dass ich eine sehr konsequente Haltung einnehme, was Antisemitismus und Rassismus betrifft", so Klar, "Und die Kinder nicht so gern zu mir geschickt werden."
Mit der erneuten Erschütterung im Nahost Konflikt sei die Radikalisierung jedoch wieder ganz stark aufgebrandet. Was man jetzt sieht, sei aber keine neue Entwicklung: "Man sieht einfach jetzt mehr als nur die Spitze vom Eisberg", so Klar.
Bildungsminister Martin Polaschek und Innenminister Gerhard Karner (beide ÖVP) wollen künftig auf geschulte Präventionspolizisten setzen, die in den Schulen zum Thema sensibilisieren. Klar begrüßt dies und wünscht sich auch darüber hinaus mehr, als die momentanen Maßnahmen der Bildungsdirektion bieten können. "Wir brauchen mehr Wissen und eine klare Positionierung", sagt er, "Wer die tolerante Welt erhalten möchte, muss intolerant gegenüber den Intoleranten sein."
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