Floridsdorf
Einweisung nach schwerer Messerattacke auf ÖBB-Security

- Am Bahnhof Floridsdorf kam es zu einer schweren Messerattacke. Vier Monate später wurde der Angreifer in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen. (Archiv)
- Foto: Credit Karl Schöndorfer / picturedesk.com
- hochgeladen von Johannes Reiterits
Am Montag wurde über die Zukunft eines 45-Jährigen vor dem Wiener Landesgericht entschieden, der im Frühjahr mit einem Messer auf einen Bahnhofsicherheitsmitarbeiter in Floridsdorf losgegangen war. Das Opfer wurde schwer verletzt. Während dieses jetzt mit gesundheitlichen Einschränkungen leben muss, wurde der Täter rechtskräftig in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen.
WIEN/FLORIDSDORF. Die Nacht am Mittwoch, 2. April, sollte am Bahnhof Floridsdorf blutig enden. Denn ein 45-Jähriger ging dort plötzlich mit einem Messer auf einen fünf Jahre jüngeren Securitymitarbeiter los.
Das Opfer hatte den in einem eingezogenen Waggon schlafenden Täter zuvor des Areals verwiesen. Noch dazu hatte er keine Zigarette für den 45-Jährigen dabeigehabt. Daraufhin griff der Täter zu einem Klappmesser und stach mehrmals auf den Securitymann ein. MeinBezirk berichtete:
Der 40-Jährige erlitt bei dem Angriff schwere, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen. Ein Taxifahrer, der das Geschehen am Bahnhofsvorplatz mit ansah, konnte den Verdächtigen bei seiner Flucht verfolgen und so zur Ergreifung durch die Polizei mithelfen. Am Montag, 18. August, trat der 45-jährige Angreifer wegen des Falls vor das Wiener Straflandesgericht, wie "APA" berichtet. Bereits im Vorfeld wurde festgestellt, dass der Mann zum Tatzeitpunkt nicht zurechnungsfähig war. Er wurde daher in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen. Die Entscheidung ist bereits rechtskräftig.
Bleibender Schaden
Laut dem Bericht soll der Angreifer dem jüngeren Mann gleich mehrfach das Messer ins Gesicht und in den Hals gestoßen haben. Drei Stiche gingen in oder durch die Wange, je ein weiterer in den Hals und den Hinterkopf. Warum sein Gegenüber damals so ausgerastet ist, sei für den Security unverständlich gewesen: "Ich hab’ ihn nicht ein Mal mit dem Finger berührt."

- Ein Taxilenker konnte die Tat beobachten, er gab die entscheidende Informationen an die Polizei weiter.(Symbolbild)
- Foto: Lexi Anderson/Unsplash
- hochgeladen von Antonio Šećerović
Das Opfer sei nach der Attacke auch gesundheitlich eingeschränkt. Wegen eines durchgetrennten Nervs "hab’ ich jetzt kein Gefühl auf der Zunge mehr", erklärt der 40-Jährige. Dem Angreifer wiederum wurde in einem psychiatrischen Gutachten attestiert, dass er unter dem maßgeblichen Einfluss einer ausgeprägten und jahrelang unbehandelten paranoiden Schizophrenie handelte. Damit war er zum Tatzeitpunkt nicht zurechnungs- und auch nicht schuldfähig. Die Staatsanwaltschaft beantragte daher die Unterbringung, erhob jedoch keine Anklage wegen versuchten Mordes.
Opfer arbeitet weiter
Warum der 45-Jährige seine Krankheit bis dato nicht behandeln ließ? Weil er keine Krankenversicherung habe, argumentierte er vor Gericht. Der Bahnhofssicherheitsmitarbeiter habe ihn vielmehr mit der Faust angegriffen, die Messerstiche wären nur Notwehr gewesen.
Die Staatsanwaltschaft sah dies in ihrer Argumentation anders. Die Unterbringung sei essenziell, damit so etwas nicht mehr passiere. Der Mann sei "eine tickende Zeitbombe", wenn er unbehandelt bleibt." Die Security hingegen geht inzwischen seinem gewohnten Job nach. "Meine Arbeit ist mir sehr wichtig", erklärte das Opfer.
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