KH Nord
KAV-Direktor Herwig Wetzlinger nimmt Stellung zu Vorwürfen

- KAV-Direktor Herwig Wetzlinger reagiert auf mediale Vorwürfe zum Krankenhaus Nord.
- Foto: Sellner
- hochgeladen von Conny Sellner
Personalmangel, fehlende Gehälter, Wasserschäden und gesperrte OP-Säle: Das sagt KAV-Direktor Herwig Wetzlinger zu den Medienberichten.
Gibt es im KH Nord einen akuten Ärztemangel?
HERWIG WETZLINGER: Dass wir bei den Ärzten einen Personalnotstand haben, ist schlichtweg falsch! Fakt ist, dass von 440 Stellen aktuell 20 nicht besetzt sind. Was jedoch stimmt, ist, dass es Bereiche gibt, in denen Ärzte fehlen, beispielsweise in der Kinderpsychiatrie. Aber das ist ein europaweites Problem. Zudem müssen wir schauen, wenn sich alle Prozesse gut eingespielt haben, ob und wo wir beim Personal noch nachschärfen müssen.
Wie sieht es mit dem Pflegepersonal aus?
Von 1.000 Pflegepersonalstellen sind aktuell 14 vakant, diese werden noch bis Ende des Monats besetzt. Es zeigt sich allerdings, dass es gerade im OP-Bereich auch eine Fluktuation gibt. Gründe dafür sind teilweise abweichende Vorstellungen der Mitarbeiter. Wenn man beispielsweise gewohnt war, im KH Hietzing nur im Herzbereich zu attestieren, und im KH Nord im Zentral-OP plötzlich auch in anderen Fächern eingesetzt wird, ist das für einige ein Grund, sich beruflich zu verändern.
Was hat es mit den zahlreichen Wasserschäden auf sich?
Wir haben am 6. September 2018 das Gebäude übernommen und in den ersten zwei Betriebsjahren häufen sich naturgemäß solche Störungen in einem neuen Krankenhaus. So gesehen ist es immer besser, wenn solche Kinderkrankheiten frühzeitig erkannt und noch während der Gewährleistungszeit vollständig behoben werden. Bei 70.000 Metern Sanitärleitungen im KH Nord passieren solche Dinge, aber Patienten waren davon nie direkt betroffen oder sogar in Gefahr.
Wie ist die Situation bezüglich fehlender oder fehlerhafter Gehaltszahlungen?
Das war eine inakzeptable Aktion, die absolut vermeidbar gewesen wäre, wenn die Personalabteilung früh genug aufgezeigt hätte, dass sie Probleme mit der Masse hat. Das Grundgehalt an die 2.500 Mitarbeiter wurde immer ausgezahlt, aber es gab Probleme bei der Auszahlung von Nebengebühren oder Zulagen. Berufsgruppen mit niedrigeren Gehältern wurden jetzt priorisiert, weil hier solche Zulagen bis zu 30 Prozent der Gehaltsauszahlung ausmachen.
Wie sieht es mit gesperrten Operationssälen aus?
Dabei handelte es sich um die OP-Säle der Unfallchirurgie, die erst im Oktober in Betrieb genommen wurden, weil das Team erst zu dem Zeitpunkt im KH Nord im Einsatz war. Jetzt werden die OP-Säle nach und nach in Vollbetrieb genommen, wobei wir aktuell Anästhesisten für den OP-Bereich suchen, um keinen Engpass zu haben.
Trotz Vollbetrieb gibt es nicht alle Fächer im KH Nord. Warum ist das so?
Wien ist in drei Versorgungsregionen aufgeteilt, das bedeutet, dass nicht jedes Spital auf alle Fächer spezialisiert ist. Im KH Nord gibt es beispielsweise keine Kinderchirurgie oder Neurochirurgie, da diese Fächer im Donauspital angesiedelt sind. Wichtig ist, dass jeder Patient in jedem Krankenhaus erstversorgt und je nach Erkrankung dann gegebenenfalls in ein anderes Spital verlegt wird.


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