"Zukunft Stadtbaum"
Pflegemangel bei Jungbäumen in Floridsdorf

  • Direkt am Spielplatz finden Anrainerin Sabine Müller-Vohnout und Forstwirt Alexander Mayr-Harting diesen kaputten Jungbaum.
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Anrainer und Initiative „Zukunft Stadtbaum“ haben 40 tote Jungbäume in einer Stunde entdeckt.

WIEN/FLORIDSDORF. Sabine Müller-Vohnout wohnt seit 23 Jahren im Grätzl Frauenhofergasse, Bellgasse und Jedleseer Straße: „Ich sehe täglich tote Jungbäume in den Anlagen“, so die Floridsdorferin gegenüber der bz. Deshalb hat sich die engagierte Anrainerin an die Initiative „Zukunft Stadtbaum“ gewandt und gemeinsam mit Forstwirt Alexander Mayr-Harting eine Begehung und Dokumentation durchgeführt.

Dieser meint: „Das Ergebnis ist ein neuer Negativ-Rekord, denn wir haben in einer knappen Stunde in den von Wiener Wohnen betreuten Grünflächen über 40 tote Jungbäume entdeckt.“ Die Schäden sind laut Initiative auf Austrocknung durch Sonne, schlechte Pflege, Fehler beim Transport und dem Einpflanzen, Bodenversiegelung, Salz und Hundeurin zurückzuführen.

„Jungbäume benötigen rund 50 bis 100 Liter Wasser in der Woche“, so Mayr-Harting. Leere Gießsäcke und kaputte Drei-Bein-Verankerungen machen das Überleben der Bäume schwierig. Die Initiative fordert ein einheitliches Pflanz- und Pflegekonzept sowie die Kontrolle der beauftragen Gartenunternehmen.

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Stadt, Bezirk und Wiener Wohnen reagieren

Obwohl die Jungbäume in den Gemeindebauten nicht in den Zuständigkeitsbereich von Bezirksvorsteher Georg Papai fallen, möchte er sich um eine rasche Lösung mit Wiener Wohnen bemühen: „Nur mit dem Engagement aller kann es uns gelingen, Floridsdorf so lebenswert zu erhalten. Aufgrund meiner Initiative wurde rund ein Drittel der Floridsdorfer Bezirksfläche zum Landschaftsschutzgebiet erklärt und damit nachhaltig unter besonderen Schutz gestellt.“

Stefan Hayden, Unternehmenssprecher von Wiener Wohnen, bestätigt: „Alle Bäume in den Gemeindebauten werden regelmäßig überprüft.“ Allerdings bestätigt er auch, dass der natürliche Ausfall bei frisch gesetzten Bäumen etwa zehn bis 15 Prozent beträgt. Durch die klimatischen Veränderungen sei diese Quote bei bestimmten Baumarten jedoch höher. Deshalb hat Wiener Wohnen die Auswahl der Baumarten an die geänderten Bedingungen angepasst. Bildeten Ende der 1980er Jahre lediglich fünf Arten rund 50 Prozent des Baumbestandes, werden aktuell 14 verschiedene Sorten gesetzt.

Gleichzeitig hat Wiener Wohnen die Verpflichtungen der beauftragten Gartenbaubetriebe bei der Anwuchspflege erweitert. Aus dem Büro von Stadtrat Czernohorszky (SPÖ), amtsführender Stadtrat für Klima, Umwelt, Demokratie und Personal wird erklärt: „Bis zu 150 Personen sind täglich mit rund 50 Gießfahrzeugen im Einsatz und bewässern Wiens Jungbäume und Blumenbeete mit rund 300.000 Liter Wasser.“

Die Experten schätzen, dass die erkennbaren positiven Auswirkungen aller Anpassungen und Anstrengungen erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung bemerkbar sind. Die Initiative Stadtbaum wurde von Wiener Wohnen zu einem gemeinsamen Augenschein im Grätzl Jedlesee eingeladen.

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  • Leere Gießsäcke haben zum Tod dieses Jungbaums geführt, zeigen Anrainerin Sabine Müller-Vohnout und Forstwirt Alexander Mayr-Harting auf.
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  • Alexander Mayr-Harting von der Initiative „Zukunft Stadtbaum“ bemerkt kaputte Verankerungen und abgestorbene Äste.
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  • Direkt am Spielplatz finden Anrainerin Sabine Müller-Vohnout und Forstwirt Alexander Mayr-Harting diesen kaputten Jungbaum.
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