Verbauung bis Grünraum
So schneidet Wien in einer neuen Klimaanalyse ab

Durch die Stadtklimaanalyse von Weatherpark soll bei der Planung von Stadtteilen in Wien das Klima künftig besser berücksichtigt werden. | Foto: ForkART/ Fotolia
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Verbaute Stadtteile werden zum Problem fürs Klima. Gleichzeitig sind viele Bezirke in Wien durch sogenannte Kaltluftströme begünstigt. Eine neue Analyse zeigt, wo es in der Stadt am heißesten ist und wie man künftig gegensteuern kann.

WIEN. Dicht verbaute Gebiete, wenig Begrünung und hohe Temperaturen – eine Kombination, die in den Sommermonaten zu einer Überhitzung führen kann. Wie sehr die Wiener Bezirke davon betroffen sind, zeigt nun eine Stadtklimaanalyse der Forschungseinrichtung Weatherpark

Im Auftrag für die Stadt Wien (MA 18 Stadtplanung und -entwicklung) hat ein kleines Team aus vier Personen gemeinsam mit dem Institut für Klima- und Energiekonzepte (INKEK) ein Jahr lang an dieser Analyse gearbeitet. Dafür wurden verschiedenste Daten der Stadt zusammengetragen, von Karten zu verbauten Flächen bis zur Grünraumverteilung oder meteorologische Messungen. 

Gibt es genug kühle Orte in Wien?

In der Stadtklimanalyse wurden Gebiete nach ihrer Bedeutung für die Klimasituation in der Stadt festgelegt. In den Farben Rot und Orange findet man dicht verbaute Stadtteile. In den grünen und blauen Bereichen gibt es hingegen viel unversiegelte Flächen wie Bäume und Wald. Hier kühlt die Luft in der Nacht ab, in den dicht verbauten Gebieten nicht.

Innenstadt und Industriegebiete als Hitzeinsel

"In den roten Bereichen haben wir die Situation, dass die unversiegelten Flächen im Vergleich zu den versiegelten zu klein sind und sich dadurch eine Überwärmung der Umgebung ergibt", erklärt Matthias Ratheiser, Geschäftsführer von Weatherpark. Besonders auf den 1. Bezirk, Teile des 3. Bezirks sowie die Bezirke innerhalb des Gürtels trifft das weitgehend zu.

Die Stadtklimaanalyse für Wien zeigt Hitze-Hotspots (rot bis orange) und kühle Orte (grün und blau). | Foto: Stadt Wien
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Ein spannender Aspekt: Die Analyse zeigt deutlich, wie sehr die Gewerbe- und Industriegebiete als Hitzeinseln markiert sind, ein Beispiel ist Simmering: Vom Gasometer über den Wiener-Netze-Standort bis zum Siemens Werk leuchtet die Karte rot auf. Auch die Messe Wien im 2. Bezirk, die Klinik Ottakring oder das AKH im 9. Bezirk können als Hitze-Hotspots eingestuft werden."Das heißt, dass man zukünftig auch solche Bereiche bei der Stadtplanung miteinbeziehen muss. Begrünt oder attraktiv gestaltet werden bis jetzt nur Gebiete, in denen die Menschen wohnen und sich lange aufhalten", so Ratheiser.

Ein Paradebeispiel für ein günstiges Klima sind etwa der Prater in der Leopoldstadt oder der Zentralfriedhof in Simmering. Die großen Grünflächen und vielen Bäume sind ein Kontrast zu den überwärmten Bereichen rundherum.

Das Glück liegt vor allem im Westen

Erstmals wurden im Rahmen einer Klimaanalyse für Wien die Kaltluftströme in der Nacht untersucht. Das Ergebnis war auch für die Forscher überraschend: Dank des Wienerwalds strömt in der Nacht kalte Luft in die Stadt und kühlt z.B. die Bezirke Hietzing, Penzing, Ottakring und Hernals deutlich ab. "Womit wir nicht gerechnet haben ist, dass der Kaltluftstrom bis zum Gürtel und noch weiter reicht", so Ratheiser. Die Menschen, die in dieser Lage wohnen, haben es am Abend um ein paar Grad kühler als im Rest von Wien, was laut Medizinern einen hohen Erholungswert bietet.

Grundsätzlich kann man aber sagen, dass ganz Wien klimatisch durch den Wind begünstigt ist. Wo es im Sommer auch tagsüber deutlich angenehmer ist, ist entlang der Donau. Hier sorgt der Südostwind entlang des Wassers für eine kühle Brise. Am Beispiel der Brigittenau zeigt sich das sehr gut: Umso weiter östlich man im 20. Bezirk wohnt, desto kühler ist es.

Was sind wirksame Maßnahmen gegen die Hitze?

Was bedeutet die Analyse nun konkret für die zukünftige Gestaltung der Stadt? "Mit ihr kann bei der Planung von Stadtteilen das Klima künftig besser berücksichtigt werden. In der Folge geht es um ein besseres Mikroklima im bebauten Bereich und darum, günstige Mechanismen wie Kaltluftströmungen aufrecht zu erhalten”, erklärt Ratheiser.

Fassadenbegrünung als Maßnahme, um die Hitze in verbauten Stadtteilen zu senken, wie hier bei der MA-48-Zentrale im 5. Bezirk. | Foto: GrünstattGrau
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Bei Umbau- oder Neubauprojekten soll man also von Beginn an mitdenken, wie man damit die klimatische Gesamtsituation verbessern kann. "Neubauprojekte bedeuten nicht automatisch eine Verschlechterung fürs Klima. Man muss sich nämlich immer ansehen, wie die Fläche davor genutzt wurde", so Ratheiser. Im 3. Bezirk etwa zeigt sich beim Village im Dritten auf den Aspanggründen oder bei den TrIIIple Türmen, dass diese Projekte keine massive Verschlechterung der Klimasituation im Vergleich zu Vorher gebracht haben.

Das Fazit der Studie: Begrünung, Schattenplätze oder Brunnen sind und bleiben wirksame Maßnahmen, um in bebauten Stadtteilen die Klimasituation in ihrer Gesamtheit zu verbessern.  Ein gutes Beispiel ist etwa die Umgestaltung der Mariahilfer Straße vor rund sechs Jahren. "Die Bäume haben mittlerweile eine ordentliche Höhe erreicht, bieten viel Schatten und man fühlt sich dort  wohl", so Ratheiser.

Gute Aussichten für die Zukunft?

Parallel zur Stadtklimaanalyse hat Weatherpark auch noch eine Prognose für die Bebauung und das Klima in Wien in den nächsten 15 Jahren erstellt. Diese wurde noch nicht veröffentlicht, aber soviel darf schon verraten werden: "Wien schneidet darin gut ab. Es zeigt sich, dass aktuelle Stadtentwicklungsgebiete wohlüberlegt sind und bereits Rücksicht auf die klimatischen Gegebenheiten nehmen", erklärt Ratheiser.

In Ergänzung zur Analyse wird aktuell eine Planungshinweiskarte erstellt, in der konkrete Hinweise und Empfehlungen für die Planung von Bauvorhaben enthalten sein sollen. Da sich Klima und auch die Stadt Wien laufend verändern, empfiehlt Weatherpark die Analyse alle fünf Jahre zu aktualisieren; ein entsprechender Auftrag seitens der Stadt ging aber noch nicht ein.

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