Kardinal Schönborn
Neuer Papst Leo XIV. hat "Sympathie für Wien"

- Kardinal Christoph Schönborn freut sich darüber, dass der US-Amerikaner Robert F. Prevost zum Papst gewählt wurde.
- Foto: Valentina Marinelić/MeinBezirk
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Kardinal Christoph Schönborn hat auf ihn getippt: Robert F. Prevost ist das neue Oberhaupt der katholischen Kirche. Was Papst Leo XIV. auszeichnet, warum er kürzlich in Wien war und was sich Schönborn von dem US-Amerikaner erwartet.
WIEN. "Als die Pummerin läutete, wusste ich: Habemus Papam", erzählt Kardinal Christoph Schönborn vor versammelter Presse im Erzbischöflichen Palais auf der Wollzeile am Tag, nachdem weißer Rauch aus dem wohl berühmtesten Schornstein der Welt gestiegen war.
Auf die Frage, wie es sich angefühlt habe, nicht vor Ort in der Sixtinischen Kapelle dabei zu sein, sondern so wie unzählige andere Menschen weltweit auf den weißen Rauch zu warten, meint er: "Ich dachte mir, eigentlich ist es schön, geistig am Petersplatz zu stehen, mit den Tausenden Menschen auf den Schornstein zu schauen und darauf zu warten, wann der weiße Rauch kommt." Seine Freude sei groß gewesen, als verkündet wurde, dass Robert F. Prevost zum Papst gewählt wurde. "Ich hatte ja auf ihn getippt", verrät er schmunzelnd.
Besuch in Wien
Erst vergangenen November war der neu gewählte Papst, der den Namen Leo XIV. angenommen hat, in Wien zu Gast. Er besuchte seine Mitbrüder des Augustinerordens. Anlass dafür war das 675. Weihjubiläum der Wiener Augustinerkirche. "Das war jetzt nicht ein herausragendes Jubiläum, aber offensichtlich hat er eine Sympathie für Österreich, Wien und seine Mitbrüder hier", so der Kardinal, der sich im Anschluss mit dem heutigen Papst Leo XIV. zum Abendessen traf.

- Der US-amerikanische Kardinal Robert F. Prevost ist neuer Papst. Sein gewählter Name lautet Leo XIV.
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"Der Papst ist herzlich und bestimmt"
Schönborn beschreibt den neuen Papst als sehr praktischen Mann, der Chef sein kann. Auf die Frage, wie herzlich er sei, meint der Kardinal: "Er ist ein sehr ruhiger, sehr klarer und sehr herzlicher, aber auch ein durchaus bestimmter Mensch." Er habe in seinem Leben gezeigt, dass er leiten könne, aber auch eine klare Vorliebe für die Nähe zu den Menschen habe.
Schönborns Erwartungen an den neuen Papst: "Dass er Papst ist." Das meine er durchaus ernst. Die Figur des Papstes sei ein starkes Symbol: der Mann in dem weißen Gewand. Man spüre, dass die Gesellschaft solche Symbolgestalten brauche. "Ich war ganz tief berührt von der Reaktion unseres Bundespräsidenten auf die Wahl von Papst Leo XIV., der diesem Phänomen in einer wirklichen Tiefe nachspürt: ‚Der Papst symbolisiert etwas, das die Welt so dringend braucht: Einheit, Frieden, Gemeinsamkeit und Brückenbauen.’"

- Schönborn lag mit seinem Tipp, wer neuer Papst wird, richtig, wie er erzählt.
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Bischofsentscheidung in Wien
Nachdem der heutige Papst seit 2023 der Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe – des Auswahlgremiums für katholische Bischöfe – war, stellt sich natürlich die Frage, ob die Entscheidung, wer Erzbischof von Wien wird, zeitnah fallen wird. Darauf meint Schönborn: "Ich habe selbst drei, viermal mit ihm darüber sprechen können. Er kennt die Situation sehr genau." Aber nachdem es einen sehr guten Administrator gebe, meint Schönborn abschließend: "Ob das jetzt zwei, drei Monate oder gar ein halbes Jahr länger dauern wird, fällt nicht in die Kategorie Tragödie."
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