Floridsdorf
Seit Monaten steht die Baustelle "Lehndorfer Hof" still
Die Probleme rund um die Langzeitbaustelle im Lehndorfer Hof reißen nicht ab. Seit Monaten steht sie bereits still.
WIEN/FLORIDSDORF. Fortschritte im Lehndorfer Hof in Floridsdorfs Zentrum gibt es keine. Seit 2020 wird der Gebäudekomplex umgebaut. Heuer begannen die Arbeiten zu stocken. Seit Juli ist kompletter Stillstand. Die Mieterinnen und Mieter müssen sich mit Baustellenchaos, fehlender Infrastruktur, Taubendreck und einem eingerüsteten Gebäude abfinden. Über die schlimmen Umstände berichtete die BezirksZeitung bereits.
Die Schwierigkeiten rund um die Baustelle im Lehndorfer Hof reißen jedoch nicht ab. Gegenüber der Immobilienfirma Realtrade werden weitere Vorwürfe laut. Ein Professionist einer Firma, die von Realtrade für die Baustelle engagiert wurde, erzählt von offenen Rechnungen und leeren Zahlungsversprechen. Seit Juni sei kein Geld mehr geflossen. Und davon seien mehrere engagierte Firmen betroffen. Zusätzlich meldete die von Realtrade beauftragte Baufirma ILM Bau Anfang Oktober die Insolvenz an.
Warten auf Bezahlung
Zuerst schien alles normal zu laufen – die ersten Rechnungen wurden wie geplant gezahlt. Dann begann es jedoch zu hapern. Die Firmen stellten die Arbeiten teilweise als Protest ein, woraufhin dann doch wieder gezahlt worden sei. Im Juni seien die Rechnungen dann offen geblieben. Realtrade sei den Professionisten seit Monaten mehrere Hunderttausend Euro schuldig. Immer wieder sei auf ein neues Datum verwiesen worden, zu welchem das Geld fließen würde. Passiert sei es jedoch nicht. Der Professionist erzählt, dass mehrere Firmen auf ihre Bezahlungen warten würden. Die Immobilienfirma Realtrade lässt die Vorwürfe durch ihre Rechtsanwälte zurückweisen, ist darüber hinaus aber zu keiner Stellungnahme bereit.
Wirtschaftliche Turbulenzen
Immo7News berichtete jedoch kürzlich, dass sich Realtrade in wirtschaftlichen Turbulenzen befinde. Grund sei der starke Anstieg von Finanzierungs- und Baukosten sowie zurückgegangene Verkäufe durch die KIM-Verordnung. Die Immobilienfirma versuche momentan, mit Finanziers und Investoren die aktuelle Situation der Gruppe zu erörtern. Immo7News zitiert den Geschäftsführer: "Ich bin überzeugt, dass es eine für alle unsere Stakeholder gute Lösung geben wird. Ich ersuche unsere Partner dafür um ihre volle Unterstützung und Geduld." Ob auch die Mieterinnen und Mieter diese Geduld aufbringen, bleibt abzuwarten.
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