Aggressive Katzen und was dahinter steckt
Petra Ott, Katzenverhaltensexpertin erklärt das Problem der Katze
Aggressives Verhalten bei Katzen
Katzenexpertin Petra Ott im Einsatz bei aggressivem Kater
Petra Ott ist diplomierter Tiercoach und Katzenexpertin und täglich im Einsatz bei Katzeneltern, die Probleme mit ihrer Katze haben. Sämtliche Verhaltensauffälligkeiten resultieren aus einer Stresssituation, die die Katze erlebt. Sei es von ihrer Sozialisierungsphase, ihrem jetzigen Umfeld oder aus einer Krankheit. Petra Ott kann dir und deiner Katze helfen. Denn es ist ein leichtes ein paar Dinge zu ändern und schon läuft es wieder harmonisch im Katzenhaushalt. Oft reicht ein Telefonat oder ein Hausbesuch!
Denn Unsauberkeit, Aggressionen, Katzenmobbing, Rolling Skin, Pica-Syndrom, nächtliche Unruhe, ablegendes Verhalten, aufdringliches Verhalten, Kratzmarkieren, separieren der Katzen, die Katze weg geben, die Katze medikamentös runterbringen, die Katze dick und krank werden lassen und vieles mehr muss nicht sein!
Fall 1:
Im nachfolgenden speziellen Fall hatte es Petra Ott mit dem Kater Mika zu tun, der ganz plötzlich gegen seine 5 Katzenmitbewohner und deren Besitzerin aggressiv wurde und diese sogar so extrem biss, dass sie ins Spital zur Behandlung musste.
Die Katzeneltern wohnen mit ihren Freigänger-Katzen im wunderschönen Döbling und vor einigen Monaten zog die Tochter mit ihren 2 Katzen, Mika und Puhi zurück ins Elternhaus um ihr Studium in Ruhe abschliessen zu können.
Sie hat eine separate Wohnung im Haus und zuerst lief auch alles gut, sie ließ ihre Katze ca. 3 Monate in der Wohnung und dann nach und nach in den Garten.
Als dann die ersten felligen Hausbesitzer in ihren Garten kamen, schien vorerst alles in Ordnung. Unerwarteter weise stürmte Mika dann plötzlich auf alle Kätzinnen los und griff sie an. Auch die Mutter stürmte los, um ihren Katzen zu helfen und schnappte sich Mika, der dann so extrem zubiss, dass die Dame ins Spital musste.
Alle Beteiligten waren anschließend komplett verunsichert. Was tun? So erfolgte dann der Hilferuf an Katzenexpertin Petra Ott.
Analyse durch die Katzenexpertin Petra Ott
Die Situation war hier tatsächlich dramatisch, hier appelliert Petra Ott an alle Tierbesitzer:
„Wenn ein Kampf zwischen ihren Haustieren stattfindet, dann greifen Sie bitte nie mit ihren Händen oder Füßen ein. Ich habe da schon die schlimmsten Verletzungen gesehen.“
Nun zu Mika, er wollte mit Sicherheit nicht seine Katzenhalter verletzen. Während des Kampfes wissen sie nicht wo sie hin beißen. Mika ist ein sensibler Menschenkater. Nach genaueren Schilderungen haben wir den Verlauf nochmals genau analysiert und sind zu dem Punkt gekommen, dass Mika die Kätzinnen „nur“ territorial vertreiben wollte und nicht einmal zugebissen hat. Das ergab sich ausschließlich von der Fixation, dem Anpacken während des Kampfes.
Es ist natürlich furchtbar, wenn so etwas passiert. In diesem Fall hatten wir Glück, das die Katzeneltern das auch eingesehen und gut mitgearbeitet haben.
Achtung bei Katzenbiss
Durch die langen und spitzen Zähne ergibt sich eine tiefe Wunde, die sich aber sehr schnell wieder verschließt. Die Bakterien arbeiten aber noch im inneren der Wunde weiter und es kann sogar zur Amputation der Gliedmaßen oder sogar der Hand kommen. Sollen Sie also gebissen werden, gehen Sie bitte sofort zu ihrem Arzt. Er gibt ihnen die passenden, warten sie auf keinen Fall ab!
Maßnahmenkatalog für die Katzeneltern
Petra Ott erstellte anschließend einen Plan für Mika und die ganze Familie, damit wieder Ruhe und Frieden für Alle ist.
Mika und Phui wurden vorerst in der Wohnung der Tochter separiert und der Katzenpapa erklärte sich glücklicherweise dazu bereit, für beide ein Außengehege zu bauen.
So konnten wir die beiden langsam mit den anderen, die ihren Garten nun wieder wie früher benutzen durften, aneinander gewöhnen. Dazu wurde ein Training mit der gebissenen Katzenmama ausgearbeitet, das speziell die Körperhaltungen und die Kommunikation auf „kätzisch“ als wichtigen Bestandteil beinhaltet.
Wir bauen für alle das Selbstvertrauen auf und stärken die Mensch-Tier Beziehung.
Hier ist Timing ein wesentlicher Faktor, damit es gut geht. Wann wir die nächsten Schritte gehen können, sehen wir an der Körpersprache und dem Verhalten unserer Tiere. sie geben das Tempo an.
Fall 2:
Eines Tages kam ich zu Katzeneltern, die mir am Telefon erzählten, dass ihre Katze sie attackiert. Glücklicherweise hat mich auch schon einmal in meiner Praktikumszeit eine Katze krankenhausreif hergerichtet, sodass ich sehr gut die Katzenlaute erkennen kann, wenn es kurz nach 12 ist. Ebenso, bei sehr aggressiven Katzen ist die Körperhaltung different. Der Schwanz ist zwar nach oben gestellt, aber die Dynamik der Katze und die Lautgebung sprechen eine andere Sprache. So machte mir die Katzenmama die Türe auf und Puma begrüßte mich schon im Vorzimmer. Mit einer für Katzen enormen Geschwindigkeit startete er auf mich zu, schmierte sich mehrmals um die Beine und miaute mit einem speziellen Angriffston los. Hier ist jetzt „nur nicht bewegen“ angesagt. Nicht sprechen und schon gar nicht mit der Hand nach unten fassen und ihn streicheln oder beruhigen wollen. Ich wandte meinen Blick ab, sprach mit meiner Kundin weiter und er konnte mental loslassen und sich ein Stück wegbewegen. Von weiten starrte er mich an. Nur keine falsche Bewegung jetzt! Was ist passiert? Es wurde mir erzählt, dass Puma im Alter von ca. 2 Jahren ein Trauma im Garten hatte, eine Katze hat ihm überfallen, zugleich kamen die Halter von einer Wildtier-Safari zurück und ließen die Gummistiefel, die in einer Tüte warfen, in Pumas geliebten Rückzugsort, den Keller stehen. Danach wurde er immer seltsamer, pinkelt im Keller alles voll und ging regelrecht seine Lieblingsmenschen an. Er zerkratze ihnen mit tiefen Wunden ihre Beine und biss auch das eine oder andere Mal zu. Puma hatte zudem die Angewohnheit immer auf die Schulter springen zu wollen, Köpfchen mit seinen Menschen zu geben und danach sie zu attackieren. Er verfolgte seinen Menschen auf Schritt und Tritt. Alle inklusive der Katze waren schrecklich verzweifelt. Der Kater war im Ausnahmezustand. Er suchte die Nähe von seinen Beschützern, konnte sie aber nicht ertragen und wehrte dann ab. Wir haben für ihn die passende Beschäftigung gefunden. Nicht zu heftiges Spielen, eher vorsichtig und langsam. Ruhezonen und Ruhephasen wurden eingerichtet. Eine Katze muss 18 Stunden pro Tag rausruhen/schlafen., Tabuzonen und Spielplätze wurden ausgewählt. Und das wichtigste für alle Beteiligten, der nötige Abstand für Puma, die Entlastung, dass er nicht immer hinter seinen Menschen her sein muss und überall, wie ein Hausmeister aufpassen muss. Wir sind auf dem guten Weg, es ist jetzt ½ Jahr um und keine Attacken kamen mehr von Puma. Er ist wesentlich ruhiger und stabiler geworden. Wir arbeiten weiterhin an ihm.
Tipp
Petra Ott appelliert an alle Katzenhalter: "Bitte achten Sie auf die Körpersprache Ihrer Tiere!
In solchen schweren Fällen ist eine einstweilige Ruhephasen für alle Beteiligten am Besten. Danach sollte man mit der sanften Vergesellschaftung beginnen. In Sicherheit der Katzen mit Futter und Beschäftigung arbeiten. Der Sinn der Sache ist, dass immer wenn sich die Katzen sehen, sie etwas mit der Begegnung als Positives wahrnehmen. Zuerst in kürzeren Abständen, die dann immer verlängert werden. In diesem Fall ist es auch wichtig, die Angst von den Katzenhaltern wieder auszutrainieren. Sonst klappt es nicht.
VITA Petra Ott:
Diplomierter ganzheitlich orientierter Tiercoach für Hund und Katze
Katzenexpertin der Krone Tierecke
Staatlich geprüfter Tierpfleger
Trainer für die Tierpfleger im Katzenhaus im Wiener TierQuarTier und im Tierheim St.Pölten
Gründerin der aCATemy-der 1. österreichischen Katzenschule
Ehrenamtlich in der Einsatzgruppe für À Gspier für´s Tier`Volkshilfe
Autor – „Das große Katzen-Interview“
Die aCATemy-Petra Ott´s Katzenschule bietet allen Katzenfreunden Aus,- und Weiterbildungen an, in Form von Workshops und Kursen mit Trainer, aber auch Onlinekurse.
https://petraott.com/katzenschule-neu
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