Neues Caritas-Heim für psychisch Kranke in Floridsdorf
Das Bauprojekt Prager Straße 87 ist bei Nachbarn wegen der Verbauung und des Verkehrs umstritten.
FLORIDSDORF. Erneut sorgt ein Bauprojekt in Floridsdorf für erhitzte Gemüter. Das in die Jahre gekommene Caritas-Wohnheim St. Martin für ältere Personen mit psychischen Erkrankungen ist aus bautechnischen Gründen nicht mehr sanierbar. Deshalb soll es abgerissen und durch einen neuen Bau ersetzt werden. Dieser soll in der Prager Straße 87 mit 53 Betten auf fünf Stockwerke, einer Pflegestation, mehr Mitarbeitern und deutlich mehr Platz entstehen. Durch die besonderen Bedürfnisse der Bewohner werden neben Sozialbegleitern und Ergotherapeuten besonders Psychologen für den notwendigen Halt der Kranken sorgen.
Das Haus wird über keinen Garten, aber über Balkone in allen Stockwerken und eine große Dachterrasse verfügen. So weit so gut, doch die Anrainer befürchten nun eine zu dichte Verbauung und einen starken Verkehr inklusive Parkplatzmangel durch das neue Heim.
Einwände gegen Baupläne
Eleonore Lobmeyr von der Caritas zu den Befürchtungen der Anrainer: „Wir halten alle gesetzlichen Bauvorschriften ein.“ Es hat bereits einige Gesprächsrunden mit den Anrainern gegeben, um Gerüchte über drogenabhängige und gewaltbereite Personen zu widerlegen und die Parkplatzsituation zu klären.
Für das neue Caritas-Heim ist eine Ladezone vor dem Haus geplant, durch die für Anrainer jedoch keine Parkplätze verlorengehen. Entgegengekommen sei man den Anrainern seitens der Caritas bereits mit dem Angebot, einen Sichtschutz auf der Terrasse anzubringen, damit die Saunaterrasse der Anrainer nicht einsehbar ist. Der Vorwurf, dass durch den neuen Bau Terrassen und Lichthof der Anrainer verbaut werden, bleibt jedoch aufrecht. Unterstützung erhalten die Anrainer durch FPÖ-Bezirksrat und Bezirksvorsteher-Stellvertreter Karl Mareda: „Die exzessive Ausnutzung der Bauordnung mit Sondergenehmigungen muss vermieden werden. Darum unterstützen wir im Bauausschuss die Anliegen der Anrainer.“ Besonders die prekäre Parkplatzsituation, die unklaren Vergaben und die nicht berücksichtigten Einwände gegen die Baupläne widerstreben Mareda.
Termine für den Bau
Die Baubehörde behandelt zurzeit das Bauansuchen. Die Caritas ist zuversichtlich, in den nächsten Wochen einen positiven Baubescheid zu bekommen. Der Spatenstich könnte bereits 2017 erfolgen. Nach einer zweijährigen Bauzeit soll schließlich der Umzug erfolgen. Das Schwesternhaus der Caritas in der Hermann-Bahr-Straße soll ebenfalls 2019 geschlossen werden. Hier läuft derzeit die Suche nach einem geeigneten Bauplatz.
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