Meinung der Gänserndorfer Redaktionsleiterin
Impfen: Plötzlich kann's nicht schnell genug gehen
So schnell wendet sich das Blatt. Noch vor wenigen Wochen zierte sich so gut wie jeder, nach seiner Impfbereitschaft Befragte: Man müsse doch nicht zu den Ersten gehören, lieber mal abwarten, was mit den ersten Probanden geschieht. Und sieh da, die Ersten haben's überlebt! Und zwar gut überlebt, denn weder wuchs ihnen ein drittes Auge, noch fielen sie reihenweise in allergischer Schockstarre um. Zudem spricht sich schön langsam herum, dass die fehlenden Langzeit-Beobachtungen dieses Impfstoffs, der ja binnen weniger Wochen entwickelt worden war, rein gar nichts mit dem Lieblingsargument von Impfskeptikern zu tun haben. "Wir wissen ja nichts über die Spätfolgen." Denn bei Impfstoffen gibt es keine „Spätnebenwirkungen“, die Monate oder Jahre nach der Impfung plötzlich auftreten. Nebenwirkungen zeigen sich binnen weniger Stunden oder Tage nach der Impfung - oder eben nicht.
Und auf einmal kann's für viele nicht schnell genug gehen. Dass wir uns jetzt brav anstellen müssen, bis wir an der Reihe sind, schmeckt uns nicht. Verständlich - dieses Corona - es schleppt sich dahin, zehrt an unseren Nerven.
Ulrike Potmesil
Redaktionsleitung Gänserndorf
ulrike.potmesil@bezirksblaetter.at
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