Meinung der Gänserndorfer Redaktionsleiterin
Zählen wir doch mal unseren Besitz
Der durchschnittliche Haushalt in Österreich verfügt über 10.000 Dinge, vor hundert Jahren waren es noch 150. Weil wir wissen, dass wir zu viel besitzen, werfen wir Tonnen von altem Zeug weg... und schaffen damit Platz für Neues. Mittlerweile gibt es sogar schon den Beruf des Wegwerfberaters, der Häuser von allem Überflüssigen befreit. 7.000 Tonnen Sperrmüll wurden in unserem Bezirk im Jahr 2020 entsorgt, eine unglaubliche Menge an Besitz, der uns belastet. Trotzdem schaffen wir es, unsere Wohnungen mit neuem Ballast vollzuräumen, bringen Mitbringsel vom Urlaub mit, finden Deko-Zeugs am Flohmarkt und nehmen in den Supermärkten im Vorbeigehen die günstigen Zierkissen, Duftlampen und Kleinmaschinen für den Hobbykeller mit. Klumpert, das ein paar Jahre später am Sperrmüll landet. Der Beruf des Wegwerfberaters ist dem neuen Trend des Minimalismus geschuldet. Ein wirklicher Luxustrend, denn nur wer zu viel besitzt, hat das Bedürfnis, sein Haus und damit sein Leben zu entrümpeln. Beginnen wir mal damit, Altes zu reparieren oder umzugestalten und ersparen wir uns so viele Einkaufstouren, viele Sperrmüll-Fahrten und viel Geld.
Ulrike Potmesil
Redaktionsleitung Gänserndorf
ulrike.potmesil@bezirksblaetter.at
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