18:34 Uhr: Blitzeinschlag im Haus des Feuerwehrkommandanten

OBERHAUSEN. "Wir sitzen zusammen, schauen uns das Fußballmatch an und plötzlich ist eine Totenstille. Strom fällt aus, kommt wieder und auf einmal macht es einen ohrenbetäubenden Knaller. Das war um 18:34 Uhr." Der Schock sitzt noch tief bei Johann Mössinger. Aus einem beschaulichen Sonntagabend wurde der dramatischste, den die Familie und wahrscheindlich ganz Oberhausen je erlebt hat.

Extrem-Blitz

Mit 83 Kiloampere kam der Oberhausner Blitz mit einer extremen Intensität aus der Unwetterfront. Durchschnittlich hat ein Blitz nur 3 bis 4 Kiloampere. Ausgerechnet die Fichte neben dem Wohnhaus der Familie Mössinger suchte sich der Blitz aus, um sich zu entladen. Dabei sprang er auf das Haus über und verwüstete das Wohnzimmer. Ein rund fünf Quadratmeter großes Loch klafft im Dach. Die Stromleitungen sind ausgebrannt.

Einsatz beim Kommandanten

Die FF Oberhausen war sofort zur Stelle - die Adresse war wohl bekannt, schließlich handelt es sich bei Johann Mössinger um den Kommandanten selbst. Es wurde ein Brandschutz aufgebaut, die zerstörte Dachfläche abgetragen, die Wohnraumdecke demontiert, und das Dach provisorisch wieder eingedeckt.

1000 Schutzengel

Dabei hätte die Familie dieses Naturereignis noch viel schlimmer treffen können. Das Haus war voller Gäste, die Enkelkinder tollten herum. Die hochschwangere Schwiegertocher verließ Augenblicke zuvor den Raum, als der Blitz einschlug. "Die Schäden können wir reparieren, aber ein Menschenleben wäre unersetzbar gewesen. Wir hatten 1000 Schutzengel", ist der Hausbesitzer trotz allem glücklich, dass nicht noch viel Schlimmeres passiert ist.

Aufbauarbeiten

Jetzt heißt es wieder zur Normalität zurückzukehren. Die Leitungen im Haus müssen neugemacht werden, ebenso wie das Dach. "Den Dachstuhl hat es 20 Zentimeter aus den Angeln gehoben" ist Mössinger immer noch fassungslos über die Wucht. Dabei ist es das niedrigste Haus in der Nachbarschaft.