3 Autobahnknoten auf 4 Kilometern
GROSS-ENZERSDORF. "Die Planung der S1 von Süßenbrunn bis Groß-Enezrsdorf ist absurd, mit Essling, Groß-Enzersdorf und Raasdorf sind auf dem kurzen Stück drei Autobahnknoten geplant, die Landschaft wird zuasphalitert." Margit Huber, Sprecherin der Marchfelder Bürgerinitiative BIM, kritisiert die Verkehrsplanung des Bundes.
Vor allem die Groß-Enzersdorfer Bürger würden unter dem Verkehrsanstieg leiden, befürchtet sie. Die Einfahrt zu geplanten Lobautunnel, der den Ring um Wien schließen soll, ist nur 150 Meter vom Siedlungsgebiet entfernt, 300 Meter zum Gymnasium und 100 Meter zu einem Reittherapiezentrum. "Und einer der Ablufttürme ist nahe dem Sportplatz des Gymnasiums, hier werden Schadstoffe ungefiltert in die Luft geblasen." Die Bürgermeister des Marchfelds stehen hinter dem Bau der S1 und S8 (Marchfeldschnellstraße). Gemeinden wie Deutsch-Wagram, Strasshof der Markgrafneusiedl leiden unter der Verkehrslawine. Die Autobahnen verlagern den Verkehr aus den Orten heraus und kurbeln die Wirtschaft an, ist man sich einig.
Huber ist gegen jeden Bau von hochrangigen Straßen. Außer kleinen Umfahrungen lässt sie nichts gelten: "Die Milliarden Euro, die der Lobautunnel verschlingen würde, sollten in den öffentlichen Verkehr investiert werden. Ein dichtes Öffinetz - auch in dünn besiedelten Gebieten - löst die Straßenverkehrsproblematik", ist sie überzeugt.
Langfristige Straßenplanung mit fiktiven Verkehrszahlen ist aus Hubers Sicht falsch: "Solange nicht sicher ist, dass die S8 gebaut wird, braucht man nicht über den Lobautunnel nachdenken", hat sie immer noch Zweifel, dass die Marchfeldsschnellstraße jemals realisiert wird.
Ulrike Potmesil
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