Sammelzentren werden zusammengelegt
777 die neue Müllformel für den Bezirk Gänserndorf (mit Video)
BEZIRK. In Zukunft werden die privaten Mülltransporte neue Wege gehen, wir werden längere Strecken fahren, dafür aber zeitlich flexibler sein. Das Land Niederösterreich hat neue Richtlinien für Altstoffsammelzentren herausgebracht und der GVU, der Gänserndorfer Müllverband, ist gerade dabei, diese mit den 44 Gemeinden im Bezirk abzustimmen.
Die Formel lautet 7/7/7, was bedeutet: Pro 7.000 Einwohner ein Sammelzentrum, maximal sieben Kilometer vom Ort entfernt und höchstens sieben Minuten Fahrtzeit. Eine Faustregel, die in einem Flächenbezirk wie Gänserndorf nicht eins zu eins umsetzbar ist, aber die Richtung ist klar: Weniger, dafür größere Sammelzentren mit längeren Öffnungszeiten.
"Wir haben im Bezirk derzeit 30 Altstoffsammelzentren, in Zukunft sollen es 13 sein - und sie werden auf Wertstoffsammelzentrum umbenannt", teilt Hermann Gindl, Bürgermeister von Hohenruppersdorf und Obmann des GVU, mit.
Grundstückssuche hat begonnen
Sein Stellvertreter, Strasshofs Bürgermeister Ludwig Deltl, versichert: "Die Standortsuche läuft in Abstimmung mit den Gemeinden, der Verband gibt keine Standorte vor." Schönkirchen, Prottes, Matzen, Auersthal und Groß-Schweinbarth haben sich bereits grundsätzlich auf ein gemeinsames Sammelzentrum geeinigt. "Jetzt sind wir auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück", sagt Deltl.
Im Zuge der Zentralisierung werden die Sammelzentren auch technisch auf den neuesten Stand gebracht. "Von Vollautmatisierung mit Videoüberwachung bis zu personalintensiven Betrieben gibt es mehrere Varianten, auch das stimmen wir jeweils mit den Gemeinden ab", erklärt Gindl.
Der große Vorteil für die Bürger: Die großen Wertstoffsammelzentren werden sechs Tage die Woche und durchschnittlich zehn bis zwölf Stunden geöffnet sein. Der Verbandsobmann meint dazu: "Die Leute müssen Sperrmüll oder Bauschutt nicht eine Woche sammeln sondern können vieles im Vorbeifahren - am Weg zum Einkauf beispielsweise - erledigen."
Zur Sache
Im Pandemiejahr 2020 verzeichnete der GVU eine starke Zunahme beim Abfall. Die Leute haben im Lockdown entrümpelt, mehr online gekauft und mehr zu Hause konsumiert.
Die Zahlen von 2019 und 2020 im Vergleich (in Tonnen)
Restmüll: 12.947/13.729 (+6 Prozent)
Sperrmüll 6.228/7.022 (+12,8 Prozent)
Altglas 2.011/2.180 (+8,4 Prozent)
Kartonagen 555/604 (+8,7 Prozent)
Altmetalle 1.364/1.510 (+10,7 Prozent)
Problemstoffe 264/339 (+28,3 Prozent)
Elektronik 689/867 (+25,8)
Altspeisefett 77/85 (+10,4 Prozent)
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.