Auf in den Kampf für die S 8
BEZIRK. Das Bürgermeisterduo Krutis/Quirgst steht an vorderster Front im Bemühen um den Autobahnbau. Jetzt wollen sich die Ortschefs von Raasdorf und Deutsch-Wagram nicht länger hinhalten lassen. Bis zum Frühjahr warten sie noch auf einen Bescheid für die S 1, der nordöstliche Teil des Rings um Wien und Voraussetzung für den Bau der Marchfeldschnellstraße S 8, dann setzen sie Aktionen: "Wir haben uns schon einiges überlegt, auf jeden Fall wird demonstriert", setzt Fritz Quirgst, Stadtchef von Deutsch-Wagram auf öffentlichen Druck.
35.000 Fahrzeuge
Verhandlung hatten ja bisher zu keinem Ergebnis geführt, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung und alle 23 Marchfelder Bürgermeister hinter dem Straßenprojekt stehen. Auch die Verkehrszahlen sprechen dafür: Durch die kleine Bauerngemeinde Raasdorf rollen täglich 20.000 Fahrzeuge, davon bis zu 3000 Lkw. Durch Deutsch-Wagram stauen sich bis zu 35.000 Fahrzeuge pro Tag.
"Es geht um Sicherheit, um Lebensqualität und Feinstaubentlastung", nennt Walter Krutis die Hauptargumente für den S 1/S 8-Bau.
Seit zehn Jahren ist die Marchfeldschnellstraße in greifbarer Nähe, die Bautermine wurden aber im Zweijahrestakt auf 2016 verschoben. "Mittlerweile waren vier Verkehrsminister zuständig, unter Gorbach hat das Land die Vorfinanzierung zugesagt. Dann wurde verzögert, Ministerin Bures hat auf offizielle Anfragen von uns Bürgermeistern nicht einmal geantwortet und Alois Stöger meinte kürzlich, es sei eh alles auf Schiene" schildert Krutis den langen S 8-Leidensweg der Kommunalpolitik.
Auch von Seiten der Asfinag stünde dem Bau nichts im Weg, die Finanzierung ist gesichert. Nun wartet man seit Jahren auf Bescheide der Gutachter, zuletzt ging es um den Baulärm.
Die Bürgermeister fürchten eine weitere Verkehrssteigerung: Die Einwohnerzahlen von Gänserndorf, Strasshof, Deutsch-Wagram und Groß-Enzersdorf wachsen stetig, Wiens Siedlungsraum wächst Richtung Norden, in Aspern siedeln sich 20.000 Einwohner an. Dazu kommt, dass die Wiener Baustellen mit Marchfeldschotter beliefert werden - der per Lkw durch die belasteten Gemeinden transportiert wird.
Den Staub schlucken die Anrainer im Marchfeld.
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