Ermittlungserfolg der Polizei
"Dachdecker-Mafia" in Gänserndorf Süd erwischt
GÄNSERNDORF. Einer Betrügerbande wurde das Handwerk gelegt, sie war äußerst trickreich vorgegangen, dem Hinweis eines aufmersamen Passanten ist es zu verdanken, dass ein Betrugsopfer aus Gänserndorf mit geringem Schaden davonkam.
Am 5. November in den Vormittagsstunden langte auf der Polizeiinspektion Gänserndorf die Mitteilung eines aufmerksamen Passanten ein, dass sich im Bereich Gänserndorf Süd ein verdächtiger Kastenwagen mit polnischen Kennzeichen herumtreibe. Am Nachmittag ging ein weiterer Anruf ein, dass soeben ein älterer Mann zu einer Bank in Gänserndorf unterwegs sei um dort Geld zu beheben, damit er die Dachdecker bezahlen könne, welche an seinem Haus tagsüber gearbeitet hätten.
Tatsächlich hatten die Insassen des am Vormittag wahrgenommen Kastenwagens bei einem 82-jährigen Strasshofer diverse Dacharbeiten durchgeführt. Lag der erste Kostenvoranschlag noch um die 1.300 Euro verlangten die acht Männer schließlich 34.000 Euro.
Da der verschreckte Mann den Betrag nicht bezahlen konnte, verlangten die Männer vom Opfer, dass er sich dafür einen Kredit aufnehmen sollte und schickten den Mann auch zu einer Bank in Gänserndorf, wobei ihm die Täter folgten.
Aufgrund des bei der Polizei eingelangten vertraulichen Hinweises wartete jedoch schon die Polizei in Zivil in Gänserndorf und ließ es zu einer vorgetäuschten Geldübergabe kommen. Drei Täter, alle rumänischer Abstammung, wurden festgenommen. Bei einer Besichtigung der Baustelle konnte festgestellt werden, dass zwar Arbeiten durchgeführt wurden, diese aber äußerst mangelhaft und unprofessionell waren. Auch das Material (es wurden einfach Aluminiumplatten auf die alten Dachziegel gelegt) war äußerst minderwertig.
Kriminalchef Gerald Reichl: "Wir warnen neuerlich vor diesen Banden, die Leistungen sind nicht entsprechend, zu teuer und man könnte sich unter Umständen nach diversen Verwaltungsgesetzen selbst strafbar machen, wenn man derartige Leute beschäftigt."
Das BPK Gänserndorf bedankt sich jedenfalls bei den beiden Anrufern für ihre wertvollen Hinweise. Es konnte dadurch ein noch größerer Schaden zum Nachteil des 82-jährigen Opfers verhindert werden.
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