Drei-Gemeinden-Windpark bei Hohenau geplant
Hohenau liebäugelt erneut mit einem Windpark. Ein Windradprojekt westlich der Gemeinde konnte vor sechs Jahren nicht realisiert werden. Der Vogelschutz hatte Vorrang. Nun versucht man einen zweiten Anlauf, diesmal an einem neuen Standort. Denn auch die Nachbargemeinden Ringelsdorf-Niederabsdorf und Palterndorf-Dobermannsdorf haben Angebote von Windrad-Betreibern eingeholt, es könnte also ein großer Windpark auf insgesamt drei Gemeindegebieten entstehen.
"Es sind verschiedene Betreiber an die drei Gemeinden herangetreten, wir wollen jetzt erst einmal die Lage sondieren und uns die Angebote anschauen", sagt der Hohenauer ÖVP-Gemeinderat Matthias Hofer. Wie viele Windräder gebaut werden können und wie sich dies mit den Vogelschutz-Richtlinien vereinbaren lässt, ist noch offen.
Hofer befürwortet grundsätzlich Windenergie: "Alternativenergie wie Solar oder Photovoltaik muss einen höheren Stellenwert in der Gemeinde bekommen." SP-Bürgermeister Robert Freitag wollte zu dem Projekt keine Stellungnahme abgeben.
Palterndorfs Bürgermeister Herbert Nowohradsky will genauere Informationen einholen: "Windenergie ist eine tolle Sache, wir müssen aber das Landschaftsbild und die Schutzgebiete berücksichtigen." Ein Projekt, das südlich von Palterndorf geplant war, hatte er abgelehnt: "Da hätte man den großartigen Blick vom Steinberg Richtung Karpaten mit Windrädern vollgestellt."
In Ringelsdorf ist man mit der Planung schon weiter. Bürgermeister Wolfgang Weigert: "Wir haben uns für die EVN als Betreiber entschieden." Nördlich von Niederabsdorf, im Bereich der Schotterabbaugebiete, könnten bis zu 16 Windrädern gebaut werden. "Realistisch sind sechs bis acht", relativiert Weigert.
Für das Projekt ist ein positives ornithologisches Gutachten nötig. Denn das Gemeindegebiet östlich der Nordbahn ist Vogelschutzgebiet, die Vogelflugrouten werden in den nächsten zwei Jahren genau dokumentiert.
"Wenn wir grünes Licht bekommen, werden die ersten Windräder in frühestens vier Jahren stehen", meint Weigert.
Ulrike Potmesil
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