Ein Siebener im Zeugnis
Alles neu in der neuen Mittelschule. Das Notensystem wurde revolutioniert.
BEZIRK. Jetzt gibt es sieben Noten - wenn auch keinen "Siebener". "Am Anfang waren wir und auch die Eltern skeptisch, mittlerweile haben wir uns arrangiert", meint Brunhilde Lobner, Direktorin der Neuen Mittelschule (NMS) Gänserndorf. Sie sieht das neue System als Chance für schwächere Schüler. Im alten Leistungsgruppensystem konnten diese zwar im Semester eine Gruppe aufsteigen, es war aber nicht so durchlässig wie das neue System.
Jetzt gibt es eine Benotung bis zum Vierer, schlechtere Leistungen werden mit 3g, 4g und 5g bewertet. 3g entspricht einem Fünfer im Gymnasium, aber die Schüler können mit dieser Note trotzdem in die nächste Schulstufe aufsteigen. Erst ab 5g heißt es: wiederholen.
Bezirksschulinspektor Karl Stach sieht Vorteile in der neuen Notengebung: "Die Schüler werden nicht kategorisiert, werden durch bessere Schüler, die jetzt in der gleichen Klasse sitzen, motiviert und tragen mehr Eigenverantwortung."
Denn bei jedem Test, jeder Schularbeit besteht die Möglichkeit, schwierigere Aufgaben - für die vertiefende Note - oder leichtere Aufgaben - für die Grundnote - zu bewältigen.
Mit 3g haben die Mittelschüler keine Berechtigung für den Besuch einer weiterführenden Schule mit Matura, Chancen bestehen trotzdem: mit einer Aufnahmsprüfung.
Die Eltern sind von dem neuen System noch nicht ganz überzeugt. Zum Beispiel vermissen sie bei schlechteren Schülern die Einser und Zweier, die es im alten System auch in zweiter und dritter Leistungsgruppe gab. "Es war für manche Kinder doch motivierend, auch einmal eine gute Note zu bekommen", sagt die Mutter eines Dürnkruter Mittelschülers.
Christian Huber, dessen Kind die Neue Mittelschule Gänserndorf besucht, sieht die neue Regelung positiv: "So können Schüler ohne dem Druck, wegen einer schlechten Leistung in eine schwächere Leistungsgruppe abzufallen, die Schularbeiten schreiben."
Ulrike Potmesil
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