Saisonarbeiter im Marchfeld
Erntehelfer-Skandal: mehr Kontrollen geplant
MARCHFELD. Eine rumänische Erntehelferin hatte die öffentliche Diskussion ins Rollen gebracht. Sie informierte über "skandalöse Zustände" im Quartier von Saisonarbeitern eines Mannsdorfer Betriebs und sprach von Ungeziefer und Schimmel in der Unterkunft, mangelnden hygienischen Bedingungen und vier Euro-Stundenlohn sowie 14-Stunden-Arbeitstagen. Bezirksbauernkammer-Obmann Manfred Zörnpfenning spricht von einem "Einzelfall, dem man unbedingt nachgehen muss" und weist gleichzeitig auf die jahrelange Diskussion in Sachen Saisonarbeiter-Löhne hin. Durch die im Vergleich zu Deutschland hohe Besteuerung würde bei gleichem Bruttolohn in Österreich netto weniger beim Erntehelfer ankommen, als in Deutschland. "Wir werden Schwierigkeiten bekommen, Mitarbeiter zu finden, wenn das Steuermodell nicht angepasst wird", sagt Zörnpfenning.
Die jetzt losgetretene Diskussion hat die Behörde auf den Plan gerufen. Für Kontrollen ist die Land- und Forstwirtschaftsinspektion beziehungsweise die Gemeinde als Baubehörde zuständig. Bezirkshauptmann Martin Steinhauser sieht Handlungsbedarf. "Wir brauchen ein besseres Kontrollsystem und rechtliche Definitionen." Etliche Aspekte - so auch der Gesundheitsaspekt in Covid-19-Zeiten - müssen im Sinne von Saisonarbeitern und auch von Arbeitgebern klar definiert werden." Noch diese Woche wird die erste diesbezügliche Besprechung stattfinden.
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