Feinstaub liegt in der Luft
Nach den Spitzenwerten im Winter wird nun in der Station Groß-Enzersdorf genauer gemessen.
GROSS-ENZERSDORF/GLINZENDORF. Der Aufschrei war groß. Glinzendorfs Luftqualität ist gefährdet. Der Luftgütebericht wies für die kleine Marchfeldgemeinde im Vorjahr 42 Tage auf, an denen die Feinstaubbelastung überschritten wurde.
"Im Jahresmittel war die Belastung aber normal, die Überschreitungstage im Vorjahr nicht dramatisch höher als sonst", beschwichtigt Elisa-beth Scheicher, Leiterin des Amts für Luftgütemessung in Niederösterreich. Sie stellt aber klar, dass 2011 generell ein Jahr mit einer sehr hohen Feinstaubbelastung war. Die Gründe dafür müssen aber regional gesehen werden.
Bis dato wurde in der Messstation zwischen Groß-Enzersdorf und Glinzendorf der Wert PM10 gemessen. Seit Juni wurde auf den wesentlich feineren und für die Lunge gefährlicheren Parameter PM2.5 umgestellt. Grund dafür liegt in der gesetzlichen Verordnung, diesen Wert an sechs Stellen niederösterreichweit zu erheben. "Da mit der Messstelle in Gänserndorf der Wert PM10 hier relativ engmaschig gemessen wird, konnten wir Groß-Enzersdorf umstellen", erklärt Scheicher die Wahl.
So wirklich zufrieden kann man mit der Luftqualität aber dennoch nicht sein. Im Land sieht man dafür aber nicht einen, sondern viele Verursacher. Seitens der Gemeinden muss man in Sachen Hausbrand aktiv werden.
Private Müllverbrennungen müssen unterbunden und Öfen alle zwei Jahre einer Kontrolle unterzogen werden. Viele Gemeinden beseitigen den Streusplitt bereits so früh wie möglich, was zu einer weiteren Reduktion des Feinstaubs führt.
"Generell gilt es, Energie zu sparen. Weniger heizen bedeutet auch weniger Emmission", bringt es Elisabeth Scheicher auf den Punkt.
Bedenkt man, dass zwei Drittel der Überschreitungstage zwischen Jänner und März gemessen werden, so kann man im Jahr 2012 wieder beruhigt durchatmen.
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