Groß-Enzersdorf: unattraktiv für Kinderarzt
Seit einem Jahr sucht die 10.000 Einwohner-Stadt vergeblich einen Kassenarzt
GROSS-ENZERSDORF. 10.000 Einwohner, davon 1200 Kinder und - mit Einzugsgebiet - 2000 potenzielle Patienten. Die Zahlen klingen vielversprechend, die Faktenlage ist ernüchternd.
Die Gebietskrankenkasse hat bereits etliche Male die Kassenstelle ausgeschrieben, doch Quartal für Quartal das gleiche Ergebnis. Man findet keine Interessenten für die Kinderarzt-Ordination. ÖVP-Gesundheitsstadtrat Peter Cepuder ist überzeugt: "Es liegt nicht an der mangelnden Kooperationsbereitschaft der Stadtgemeinde, wir würden den Arzt jederzeit unterstützen. Es liegt am System."
Die Rahmenbedingungen für Ärzte würden sich seit Jahren verschlechtern, die von der Krankenkasse vorgegebenen Öffnungszeiten, bauliche Vorgaben, niedrige Behandlungs-Tarife - das alles mache die Kassen-Ordination immer unattraktiver.
Ärztemangel
Leidtragende der politischen Entscheidungen sind die Kinder und deren Eltern. Die beiden Kinderarzt-Praxen im Bezirk, die einen Kassenvertrag haben, sind überfüllt.
In Groß-Enzersdorf sind bereits die Eltern aktiv geworden und haben eine Bürgerinitiative mit dem Ziel, einen Kinderarzt anzuwerben, gegründet. Unter www.machbarschaft.at gibt es weitere Infos dazu. Bisher blieben sämtliche Bemühungen erfolglos.
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