Aufatmen für Fahrgäste
Marchfeld mobil geht in die Verlängerung
Die Verlängerung von Marchfeld mobil um ein weiteres Jahr wurde von 19 Gemeinden der Region Marchfeld beschlossen. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Marchfeldes bleiben somit für zumindest ein Jahr weiterhin mobil. Deutsch-Wagram hat sich allerdings aus dem Projekt verabschiedet.
BEZIRK. Für die Lasseerin Angela Dangl bedeutet die Weiterführung von Marchfeld mobil Mobilität für ein weiteres Jahr:
"Ich freue mich sehr, dass das Angebot verlängert wurde. Ich wäre ansonsten ab sofort an mein Zuhause gebunden. Aufgrund meiner Sehbehinderung kann ich selbst nicht Autofahren und bin auf diesen Dienst angewiesen. Ich hätte zum Beispiel meine Freundin in Strasshof nicht mehr besuchen können. Auch meine Schwiegermutter im betreuten Wohnen hat erzählt, dass ein totaler Aufruhr unter den Senioren war, als sie von dem Gerücht über die Einstellung von Marchfeld mobil gehört hatten."
Dangl hat sich auch aktiv für diesen Fahrtendienst eingesetzt:
"Ich habe auf Social Media auf die Wichtigkeit von Marchfeld mobil hingewiesen und viel Werbung gemacht. Viele Menschen haben sich an die Gemeinden gewandt und um die Weiterführung gebeten."
Auch der Bürgermeister von Gänserndorf und Obmann der Region Marchfeld, René Lobner sieht die Verlängerung positiv:
„Es freut mich sehr, dass unser Erfolgsmodell ein weiteres Jahr verlängert werden konnte. Das System Marchfeld mobil ist zu einem wichtigen Bestandteil der Region geworden.“
Die Mobilitätslösung wird weiterhin vom Grazer Mobilitätsunternehmen ISTmobil betrieben. Auch die Transportleistungen werden von den lokalen und regionalen Verkehrsunternehmen Taxi Bäck, Taxi Express Gänserndorf, Taxi Krebs, Stadttaxi Groß Enzersdorf und Taxi Nihad Osmanovic weitergeführt.
Komfortzuschlag fällt weg
Seit dem Betriebsstart im April 2019 wurden bislang knapp 95.000 Fahrgäste mit dem Anrufsammeltaxi transportiert. Und die Zahl könnte noch steigen, denn ab 1. April entfällt bei allen Marchfeld mobil-Fahrten der Komfortzuschlag, welcher ab sofort vom Land Niederösterreich getragen wird.
„In Niederösterreich wurden in den letzten Jahren die klassischen Linienverkehre – Busse und Bahnen – stark ausgebaut. Auf diesem Fundament setzen zunehmend bedarfsorientierte Verkehre wie Anrufsammeltaxis auf, um auch die erste oder letzte Meile abzudecken. Mit dem Entfall des Komfortzuschlages sind diese nun ein normaler Bestandteil des VOR Tarifsystems und die Benutzung dieser smarten Angebote günstiger“,
stellt Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko fest. Dies trifft auch auf alle NutzerInnen des Marchfeld mobil mit hinterlegter VOR-Zeitkarte oder KlimaTicket zu.
Deutsch-Wagram ausgestiegen
Die Gemeinden Aderklaa, Andlersdorf, Engelhartstetten, Gänserndorf, Glinzendorf, Großhofen, Haringsee, Lassee, Leopoldsdorf im Marchfeld, Mannsdorf an der Donau, Marchegg, Markgrafneusiedl, Orth an der Donau, Parbasdorf, Raasdorf, Strasshof an der Nordbahn, Untersiebenbrunn, Weiden an der March und Weikendorf sowie 24 Anknüpfungspunkte außerhalb des Bediengebietes werden von Marchfeld mobil angefahren.
Die Stadtgemeinde Deutsch-Wagram hat sich jedoch gegen eine Verlängerung von Marchfeld mobil entschieden und ist ab April 2023 nicht mehr Teil des Bediengebietes. Somit sind keine Marchfeld mobil-Fahrten innerhalb der Stadtgemeinde mehr möglich. Um ein Mindestmaß an Erreichbarkeit in Deutsch-Wagram für die umliegenden Gemeinden jedoch aufrechtzuerhalten, können vier ausgewählte Haltepunkte in Deutsch-Wagram weiterhin angefahren werden.
Der Deutsch-Wagramer Stadtrat Johannes Kozlik erklärt diesen Ausstieg: "Wir haben uns damals für Marchfeld mobil entschieden, weil es zu wenige Busverbindungen gab. Da sind wird mittlerweile innerörtlich gut erschlossen. Die Kosten wären im Vergleich zum Nutzen zu hoch gewesen."
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