Milder Winter spült Geld in Gemeindekassen
"2013 wurden wir Winterdienstler nach Stunden bezahlt. Das war den Firmen nach dem strengen langen Winter zu teuer, weshalb wir uns heuer auf eine Pauschale geeinigt haben", freut sich der Parbasdorfer Johannes Mühl, der zumindest heuer ein gutes Geschäft gemacht hat.
Der vergangene Winter war einer der wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. Während im Vorjahr Eis und Schnee bis in den April regierten, ist der Frühling heuer Monate früher ins Land gezogen. Das freut nicht nur Verliebte, auch die öffentlichen Kassen können jubeln. Denn im Vergleich zum Vorjahr wurden in Bund, Land und Gemeinden Millionen an Räumkosten gespart. Die Bezirksblätter fragten nach, wie groß der Spareffekt in der Region ist.
In Zistersdorf und seinen acht Katastralgemeinden betrugen die Kosten für den Winterdienst 2013/14 nur 20.000 Euro. Zum Vergleich: In der Wintersaison 2012/13 waren es 140.000 €. Durchschnittlich betragen die Winterdienstkosten der Großgemeinde 70.000-100.000 Euro pro Jahr.
In Groß-Enzersdorf, das neben der Stadt sieben Katastralgemeinden und insgesamt 85 Straßenkilometer zu betreuen hat, betrug der Winterdienst im 2012/13 satte 457.432,52 Euro, inklusive Personalkosten.
Heuer musste die Gemeinde 279.452,39 Euro zahlen. "Wir haben aber heuer von Split auf Salzstreuung umgestellt und in eine Soleanlage im Wert von 138.655,73 Euro investiert, um die Feinstaubbelastung zu senken, sodass sich der „reine“ Winterdienst mit 140.796,66 niederschlug", erklärt Stadtamtsdirektor Karl Mitterer.
Abzüglich dieser Investition beträgt die Differenz für den Winterdienst 316.635,18 Euro.
Bürgermeister Hubert Tomsic (SPÖ) freut sich über den "Gewinn", gibt aber zu bedenken, dass erst am 1. Jänner 2015 die Winterdienstkosten bilanziert werden könnten: "Was übrigbleibt wird für Straßenbau und -sanierung verwendet."
Ulrike Potmesil
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