Nordbahn-Kunden in Not
Zug fuhr trotz Betätigung der Notbremse wieder an - Passagiere fuhren unfreiwillig eine Station weiter
GÄNSERNDORF. 8. Dezember, Wiesel ab 19.07 Uhr Wien Mitte Richtung Bernhardsthal. In Gänserndorf wollen fünf Personen aussteigen. Weil sich die Tür nicht öffnen lässt, hastet die Gruppe zum nächsten Ausgang. Auch diese Tür lässt sich nicht (mehr?) öffnen, der Zug setzt sich in Bewegung.
Einer der Passagiere zieht daraufhin die Notbremse, um doch noch aus dem Zug zu kommen und tatsächlich kommt der Zug noch im Bahnsteigbereich zu stehen. "Doch die Tür bleibt gechlossen, es kommt niemand um Nachschau zu halten oder Hilfe zu leisten, statt dessen fährt der Zug ab und kommt erst wieder beim nächsten planmäßigen Halt in Weikendorf-Dörfles zum Stehen", erzählt einer der verärgerten Passagiere. Der Zug in die Gegenrichtung fährt erst eine Dreiviertelstunde später.
"Da wird eine Notbremse gezogen und es interessiert scheinbar niemanden? Da kann mensch einen Herzinfarkt haben und der Zug fährt einfach weiter?", fragt der Bahnkunde empört.
Bei den ÖBB bedauert man den Vorfall und entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten. "Scheinbar dürfte genau in dem Moment, als die Kunden aussteigen wollten, eine Störung bei der Tür aufgetreten sein. Die Garntiur wurde bereits durchgecheckt", teilt ÖBB-Sprecher Christopher Seif mit.
Der Lokführer habe den Zug wieder in Bewegung gesetzt, weil das Störsignal sofort wieder erloschen war. "Möglicherweise war die Notbremse nicht stark genug betätigt worden", vermutet Seif. Diese darf im Übrigen nur in Notfällen gezogen werden: wenn Gesundheit oder Sicherheit gefährdet wären oder ein Kleinkind/Kinderwagen zurückbleiben würde.
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