Pendler flüchten aus den Zügen

Umbauarbeiten der Bahnhöfe, wie hier Strasshof, sollen die Bahn attraktiver machen.
  • Umbauarbeiten der Bahnhöfe, wie hier Strasshof, sollen die Bahn attraktiver machen.
  • hochgeladen von Ulrike Potmesil

Die ÖBB haben vom Jahr 2009 auf 2010 auf der Strecke Gänserndorf – Wien 15 Prozent ihrer Bahnkunden verloren.
BEZIRK. Nach den neuesten Fahrgastzählungen, die in der Zeitschrift „Eisenbahn Österreich“ vor wenigen Tagen veröffentlich wurden, verliert die S-Bahn dramatisch an Fahrgästen.
In Gänserndorf benützen demzufolge um 15 % weniger Pendler­Innen die S-Bahn-Züge. Jeder 7. Platz bleibt im Vergleich zum Jahr 2010 leer. In Deutsch-Wagram beträgt der Rückgang immer noch 12 %. Dabei hält der Zuzug aus Wien in die Nordbahngemeinden unvermindert an, der Bedarf an guten Bahnverbindungen ist also gegeben. Doch die ÖBB können diese Chance offenbar nicht nützen. „Es ist auch kein Wunder, wenn man sich die Fahrplan-Kapriolen der vergangenen drei Jahre in Erinnerung ruft. Zuerst wurde die Zahl der Frühverbindungen fast halbiert, dann – nach heftigen Protesten vor allem aus Strasshof – zwei ,Eingeschobene‘ wieder eingeführt“, ärgert sich der Strasshofer Pendler Peter Sonnberger. Zu allem Überfluss fahren die eingeschobenen S-Bahn-Züge nur wenige Minuten nach den Takt-Zügen und kommen nur eine Minute nach diesen in Floridsdorf an, da sie in Helmahof und Süßenbrunn nicht halten.
Noch dazu kommt es immer wieder zu Zugausfällen: „Jeder Pendler kennt die holprige Durchsage ,kann aus betrieblichen Gründen nicht in Verkehr gesetzt werden‘, dann heißt es, eine halbe Stunde zu warten oder doch noch schnell ins Auto zu springen, um pünktlich in der Arbeit zu sein. Es ist jammerschade, was aus der einst beliebten Schnellbahn geworden ist“, bedauert Sonnberger. Er befürchtet, dass es Strategie ist, die „Zwischenhalte“ z.B. Silberwald, Helmahof „auszutrocknen“ und die Fahrgäste auf die vergrößerten Park-&-Ride-Plätze zu lotsen.

2011 gehts wieder bergauf
ÖBB Pressesprecher Christopher Seif bestätigt: „Es stimmt, dass es 2010 leichte Rückgänge gegenüber 2009 gab.“ Die genannten Zahlen könne man jedoch nicht nachvollziehen. Rückgänge entstanden 2010 v.a. durch die Nachwirkungen der Betriebseinschränkungen durch das zerstörte Stellwerk Süßenbrunn, was zu Verspätungen und Zugausfällen geführt hatt. „Erste Zählungen 2011 zeigen aber, dass die Rückgänge bereits kompensiert wurden“, meint Seif.
Fahrtakt Nordbahn
2009 wurden mit dem neuen Fahrplan die Taktintervalle an der Nordbahn verlängert. Auch bei den Regionalzügen von Breclav nach Wien kritisieren Pendler die „Lücken“ – vor allem am späten Nachmittag. Ein Ärgernis für jene Menschen aus dem Bezirk, die in Wien tätig sind und zusätzlich zu den langen Fahrtzeiten lange Wartezeiten nach Dienstschluss in Kauf nehmen müssen.
Laut ÖBB wird das Angebot jedes Jahr mit VOR (davor NÖVOG) abgestimmt. „In Abstimmung mit Bestellervertreter VOR kann es dadurch immer wieder zu Verschiebungen des Leistungsvolumens zwischen einzelnen Streckenabschnitten kommen“, heißt es bei den ÖBB. Änderungen haben sich mit dem neuen Fahrplan auch dadurch ergeben, dass man bis 2009 freiwillige Mehrleistungen gefahren, diese aber ohne Zuzahlungen nicht mehr leistbar seien.
Verbesserungen sind nicht zu erwarten: „Der kommende Fahrplan wird grundsätzlich dem bestehenden entsprechen“, sagt der ÖBB-Sprecher. Ulrike Potmesil

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