Rettungssanitäter in Not
BEZIRK. Das österreichische Rettungssystem steht unter Beschuss. Wir fragten im Bezirk nach.
"Wir fordern die Ausbildung der Rettungssanitäter in Österreich anzuheben", das erklärt Heribert Lederwasch, Sprecher der parlamentarischen Bürgerinitiative "PRO Rettungsdienst". Ein entsprechender Entwurf liegt vor. Ihm zugrunde liegen internationale Vergleichsdaten. Die Ausbildung zum österreichischen Rettungssanitäter beträgt 260 Stunden, der deutsche Notfallsanitäter wird drei Jahre lang ausgebildt, ebenso lang dauert die Ausbildung in der Schweiz und in Tschechien, der ungarische Rettungsoffizier muss ein Studium von vier Jahren vorweisen.
Peter Markovics, Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes Zistersdorf, ist mehr als erstaunt: "Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Der Rettungsssanitäter mit den 260 Stunden wird ja nicht bei der Notfallversorgung allein gelassen." Das sogenannte "integrierte notarztgestützte Rettungssystem" sieht vor, dass bei lebensbedrohlichen Notfällen Notarzt, Hubschrauber und/oder praktischer Arzt angefordert werden. Österreichische Notfallsanitäter müssen außerdem 1960 Stunden Ausbildung durchlaufen.
"Ein Bachelor-Studium, wie von PRO Rettungsdienst gefordert ist mit unserem Freiwilligen-System nicht umsetzbar. Welcher ehrenamtliche Rettungsfahrer würde sich einem dreijährigen Studium unterziehen?", fragt Markovics. Und verweist auf die Statistik, wonach die verglichenen Länder keine signifikant höhere Qualität hätten.
Für den Bezirk Gänserndorf stehen drei Notarztwägen - stationiert in Gänserndorf, Groß-Enzersdorf und Mistelbach - zur Verfügung. Der Notarzthubschrauber Christophorus ist in maximal 20 Minuten am Einsatzort.
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