E-Salon im Schloss Orth
E-Mobilität als echte Alternative im Mittelpunkt
Wie alltagsfähig sind E-Fahrzeuge wirklich? Wie steht es um Reichweite, Langlebigkeit, Finanzierung, Einsatz im Alltag? Im "E-Salon" im Schloss Orth, zu dem die Klima- und Energie-Modellregion Marchfeld gemeinsam mit dem Bundesverband nachhaltige Mobilität einluden, gab es Antworten auf diese Fragen.
ORTH. Bereits vor der Veranstaltung konnten unterschiedlichste E-Fahrzeuge besichtigt werden. Die Orther Bürgermeisterin Elisabeth Wagnes und die Klima- und Energie - Modellregionmanagerin Rafaela Obetzhauser, freuten sich über das Publikum an diesem Abend.
Nikolaus Skarabela, Geschäftsführer der Fahrschule Skarabela aus Groß-Enzersdorf, bringt die Message des Abends auf den Punkt:
„Es gibt große Chancen für einen Weg raus aus fossilen Treibstoffen und die Wertschöpfung bleibt dabei im Land.“
Markus Unger, Geschäftsführer von „Wir sind solar“, hat 2011/12 erste E-Transporter angeschafft. Mittlerweile sind 85 Prozent seiner Firmenflotte elektrifiziert. Er sagt:
„Ich will nicht wieder abhängig sein von Energieversorgern, sondern sowohl im privaten Bereich als auch im Unternehmen selbst Energie erzeugen können und damit möglichst unabhängig sein.“
Doris Holler-Bruckner, Präsidentin des Bundesverbands nachhaltige Mobiltiät, ist überzeugt:
„Auch im Verkehrsbereich sind massive Änderungen im Kommen. 100% erneuerbare Energien sind machbar und bringen uns viel Wertschöpfung in Österreich, z.B. flossen 2023 12,9 Mrd. für fossile Energien 2023 ins Ausland ab.“
Der Bürgermeister der Marktgemeinde Lassee, Roman Bobits, zeigte an konkreten Beispielen aus der Praxis, wie eine Gemeinde umsetzen kann. Die Marktgemeinde, die als eine der ersten e5- Gemeinden Niederösterreichs bereits mehrere Jahre erneuerbare Energie und Energieeffizienz forciert, versorgt mit PV-Strom von mittlerweile 9 Dächern mit 330 kwP, auch andere Gemeindegebäude. Sie hat 7 E-Fahrzeuge im Einsatz, eines davon wird dem Verein „FahrtwindExpress“ mit rund 120 Mitgliedern für Fahrtendienste für jene, die weniger mobil sind, zur Verfügung gestellt.
„Als ein alter Pritschen-Wagen ausgedient hatte, wurde 2021 ein ENutzfahrzeug angeschafft. Es ist nun eines der Lieblingsfahrzeuge der Beschäftigten, da es schmäler und damit besonders vielfältig einsetzbar ist. z.B. auf öffentlichen Grünflächen oder am Friedhof.“
so Bobits. Finanzierungsexpertin Christine Scharinger hat 2012 erstmals eine Flotte von 200 Elektroautos finanziert. Die Erfahrung zeigte, dass kaum Service für die E-Fahrzeuge notwendig war. „Das brachte am Ende der Finanzierungslaufzeit ein klares Plus, “ so Scharinger, die mit ihrem „grünen Daumen“ schon davor Windprojekte bei Raiffeisen in die Umsetzung brachte und von wirtschaftlichen Erfolgen auch im erneuerbaren Energiebereich und in Kombination mit EMobilität berichten konnte.
„Einer meiner Kunden ist mehr als 600.000 km mit seinem Tesla Model S gefahren, die Gesamtkosten sind definitiv weit unter jenen eines Verbrennerfahrzeugs, und das E-Auto bewährt sich bei Langstrecken,“
so Scharinger. Spannende Inputs zu Praxiserfahrungen kamen auch aus dem Publikum. Michael Berlin von Zehetbauer Fertigrasen, wo es auf Firmengebäuden und Hallen Photovoltaikflächen gibt, als Voraussetzung um diverse Fahrzeuge elektrisch laden zu können, berichtet:
„Bei jedem Tausch wird ‚fossil‘ durch ‚elektrisch‘ ersetzt, wir haben z.B. einen E-Radlader und alle PKWS sind EAutos. Wir stellen einfach immer weiter um! Sieben Ladepunkte gibt es auch."
Der energieautarke Bauer Wolfgang Löser zeigt auf:
„Mir sind hohe Energiekosten egal. Ich bin seit 20 Jahren energieautark. Das macht vollends unabhängig.“
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