Aus für Brücke ist Start für kleine Projekte
BEZIRK. Die acht Millionen Euro, die für die Angerner Marchbrücke reserviert waren, werden in mehrere, kleinere grenzüberschreitende Projekte gesteckt. Bei seinem Besuch in der Bezirkshauptstadt Gänserndorf versprach Landeshauptmann Pröll, man werde sich dafür einsetzen dass das Geld in der Region bleibe: "Es gibt Gespräche mit der Slowakei zu Projekten in den Bereichen öffentlicher Verkehr, Tourismus und Kultur." Im Sommer 2015 soll die Entscheidung fallen, wo im Detail die Fördermillionen angelegt werden.
Eine neue Marchbrücke ist mit dem Abstimmungs-Nein der Angerner Bevölkerung in weite Ferne gerückt, wiewohl eine solche laut Pröll "für die Entwicklung der Region unabdingbar ist." Zu möglichen Standorten wollte sich der Landeshauptmann nicht äußern, zumal auch von Seiten der Slowakei neue Möglichkeiten ausgelotet werden müssten.
Licht und Schatten
Im Zuge des Regionstages Weinviertel sprach Pröll von einer zwiespältigen wirtschaftlichen Situation. Zum einen habe Niederösterreich laut aktueller Umfrage ein positives Image, 96 Prozent der Befragten sind mit der Lebensqualität zufrieden, anderseits wirke sich die negative internationale wirtschaftliche Entwicklung auch auf das Weinviertel aus. Im Bezirk Gänserndorf ist die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr um 13,5 Prozent gestiegen.
Um die Betriebsansiedlung zu fördern und Arbeitsplätze zu schaffen, will man in Niederösterreich bei Förderfragen Bürokratie abbauen und außerdem die Klein- und Einpersonen-Unternehmen mit einem Gründer- und Serviceschwerpunkt unterstützen.
Weiters stellte Pröll das NÖ-Modell des Breitbandausbaus vor. Land und Gemeinden gewährleisten über eine Gesellschaft eine Basis-Infrastruktur und schreiben die Leistung aus. Internetanbieter können dann die Leitung gegen Entgelt nutzen. Damit sollen die "weißen Flecken" im ländlichen Gebiet ausgemerzt und Breitbandinternet flächendeckend angeboten werden.
Straße und Schiene
Bis 2019 will das Land NÖ 2,5 Milliarden Euro in den Bahnausbau investieren - davon 170 Millionen Euro in den Marchegger Ast - und 1,8 Milliarden Euro in den Ausbau der Straße. Baubeginn der S8 und des Zubringers bei Gänserndorf ist aktuell mit 2016 vorgesehen, 2019 soll die Schnellstraße von Raasdorf bis Gänserndorf fertig sein.
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