Gastgartengebühr "irrtümlich" um 4000 Prozent erhöht
¶GÄNSERNDORF (up). „Schani, lass den Garten drin“, kann es in der Bezirkshauptstadt wohl im Sommer heißen, denn einen Schanigarten können sich die Lokalbetreiber nicht mehr leisten. Sie bekamen einen Bescheid der Stadtgemeinde, demzufolge die Gebühren für die Gastgärten erhöht werden. Und zwar rückwirkend für das Jahr 2011 und um mehreren Tausend Prozent. Café Fidelio soll statt knapp Hundert nun 4200 Euro zahlen, den gleichen Betrag las Harald Pallan vom „Bohrturm“ auf seiner Vorschreibung. Und die zwei Tische des Schnitzelhauses kosten nun statt 70 Euro 2100 Euro.
Einstimmiger Beschluss
Bürgermeister Robert Michl gab zu, dass hier offenbar ein Fehler passiert sein muss. Die Gebührenerhöhung war einstimmig im Gemeinderat beschlossen worden, die Mandatare hatten aber zugestimmt, ohne die tatsächliche Geldsumme zu kennen. „Wir haben seit den 70er-Jahren nicht erhöht und haben einfach dem Höchsatz laut Vorgabe vom Land NÖ zugestimmt“, bestätigt ÖVP-Chef René Lobner, bis vor kurzem selbst Inhaber eines Lokals mit Schanigarten. Absurd – wie man sich jetzt eingesteht, denn die vorgeschriebenen Abgaben sind vielleicht in der Wiener Innenstadt leistbar, aber nicht in Gänserndorf.
Am Dienstag – nach Redaktionsschluss – fand ein Treffen der Gemeindeoberhäupter mit den betroffenen Lokalbetreibern statt. Diese sind nicht Willens, solche Beträge zu zahlen. „Wenn die Vorschreibung, wie es bisher üblich war, zu Jahresbeginn gekommen wäre, hätte ich meine Gastgarten 2011 sicher nicht geöffnet“, sagt Pallan. Laut Michl wird die Gebührenerhebung vorerst ausgesetzt.
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