Neue Partei
NEOS etablieren sich in Groß-Enzersdorf

- Abgeordneter zum Nationalrat Niki Scherak, Reinhard Wachmann, Mario Kaider, Martin Poglin und Ursula Eigner.
- Foto: NEOS Groß-Enzersdorf
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Die neue Partei "NEOS Groß-Enzersdorf "stellte sich im Hotel am Sachsengang erstmals öffentlich vor und versuchte, ihr Wahlprogramm als moderne Alternative zu den Programmen der bereits bestehenden Parteien zu präsentieren.
GROSS-ENZERSDORF. Moderiert wurde diese Auftaktveranstaltung von Reinhard Wachmann, er nennt sich selbst „Aktivist – Team NEOS Groß-Enzersdorf“. Wachmann war viele Jahre Gemeinderat und Wirtschaftsstadtrat der Volkspartei Groß-Enzersdorf, verließ die Partei vor einem Jahr wegen unüberwindlicher Meinungsverschiedenheiten und wachsender Identifikationsprobleme. Sein Wechsel zu den NEOS brachte der neuen Partei einen routinierten Politiker mit wichtigen Kontakten zu öffentlichen Stellen und zur Bevölkerung von Groß-Enzersdorf. Ein nicht zu unterschätzender Startvorteil für die bevorstehenden Gemeinderatswahlen.
Mobilität in groß-Enzersdorf
Wachmann streifte in seiner Eröffnungsrede die wesentlichen Schwerpunkte seiner politischen Arbeit. Einer der Programmschwerpunkte war die Verkehrssituation der Gemeinde und das „Nadelöhr Pendelstrecke“, der für viele Pendler tägliche Weg zu ihren Arbeitsplätzen in der Bundeshauptstadt Wien. Wachmann sieht die Verkehrssituation pragmatisch und setzt sich für einen realistischen Ausgleich zwischen öffentlichem Verkehr und Individualverkehr ein. Das bereits in anderen Orten des Marchfelds bewährte Marchfeldmobil ist für Wachmann eine durchaus überlegenswerte Verkehrslösung innerhalb der Gemeinde, auch wenn die Höhe der Fahrpreise des Taxi-Dienstes nicht seinen Vorstellungen entsprechen.
„Kernraum statt Kernzone“
Einen besonderen Stellenwert wird der Forderung nach einer Ausweitung der Kernzone 1 der Wiener Verkehrsbetriebe auf alle Katastralgemeinden gegeben sowie der Einrichtung einer regelmäßigen Busverbindung von Groß-Enzersdorf in die Bezirkshauptstadt Gänserndorf, die auch den Bahnhof Raasdorf in ihrem Fahrplan haben soll. Die NEOS haben für Groß-Enzersdorf eine Vision: Eine nach dem Beispiel „Badener Bahn“ von Aspern-Nord nach Groß-Enzersdorf geführte „Groß-Enzersdorfer Bahn“.
Bildung und Schule
Wachmann kritisierte bei der Vorstellung die laut seiner Aussage jahrelange Untätigkeit der Gemeindeführung. "Der Umbau und die Erweiterung der Volksschule Groß-Enzersdorf wird seit zweieinhalb Jahren im Gemeinderat diskutiert, geschehen ist bisher nichts", sagt Aktivist Wachmann. Obwohl NEOS einem Neubau der Volksschule in verkehrsgünstiger Lage gegenüber dem Um-und Erweiterungsbau den Vorzug geben würde, signalisiert Wachmann Kompromissbereitschaft, da der Umbau im Gemeinderat bereits mehrheitlich von SPÖ und "Die Grünen" beschlossen wurde.
Er fordert jedoch eine rasche Umsetzung dieses Vorhabens und zeigt wenig Verständnis für die Blockadepolitik einiger anderer Parteien in dieser Sache. Um den steigenden Schülerzahlen und dem dringenden Bedarf an Veranstaltungsräumen für Vereine gerecht zu werden, fordern NEOS eine Erweiterung der Klassenräume und den Bau eines modernen Turn- und Mehrzwecksaales. Besonders kritisch sieht Wachmann, dass die fehlenden Veranstaltungsräume und die extrem hohen Mietkosten für den Turnsaal im Gymnasium die Groß-Enzersdorfer Vereine zwingt, mit ihren Veranstaltungen nach Eßling und weiter in den 22. Wiener Gemeindebezirk auszuweichen. Er fordert daher stark reduzierte Mieten für die Benutzung aller Veranstaltungsräume im Ort für die Groß-Enzersdorfer Vereine, um sie in der Gemeinde zu halten.
Transparenz als Hauptthema
Auch das NEOS Hauptthema Transparenz hat bei dieser Veranstaltung nicht gefehlt. Als zeitgemäße Bürgerinformation wird die Veröffentlichung von Gemeinderatssitzungen gefordert. Nach Wachmanns Vorstellungen sollen die Gemeinderatssitzungen audiovisuell aufgezeichnet und im Internet zum Streaming bereitgestellt werden. In vielen europäischen demokratischen Ländern ist das heute bereits Realität. "Transparenz ist das beste Mittel, Korruption zu verhindern", erinnert Wachmann die Teilnehmer.
Mit der Vorstellung der ersten Kandidaten für den Gemeinderat endete der offizielle Teil der Veranstaltung. Neben Obmann (Aktivist) Reinhard Wachmann präsentierten sich Ursula Eigner, Unternehmerin in Wien, Martin Poglin, IT-Spezialist, Mario Kaider, studierter Finanzwirt und Harald Skrabal, Sport und Vereine sowie Karin Wachmann, Parteiorganisation. Das NEOS Programm ist optimistisch bis visionär und die NEOS Kandidaten sind motiviert bis begeistert. Ein Einzug in den Gemeinderat nach den Wahlen im Jänner 2020 erscheint sehr realistisch.
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