EU-Projekte im Bezirk
Freiheit, Naturschutz und Regionalität mit europäischen Geldern
Die Europäische Union stellt für viele Projekte, die in unserem Bezirk umgesetzt werden, ihre Gelder zur Verfügung. Dabei steht die wirtschaftliche und ökologische Förderung der Region im Fokus.
BEZIRK. Viel wurde in den letzten Jahren in die regionale Entwicklung investiert. Auch von Seiten der EU. Die Fördertöpfe bleiben weiterhin geöffnet, das Augenmerk liegt momentan auf dem sogenannten "Wiederherstellungsgesetz", auf das sich das Europäische Parlament und der Rat der EU vor wenigen Tagen geeinigt haben. Davon soll die Artenvielfalt in Zukunft maßgeblich profitieren.
258 LEADER-Projekte seit 2007
LEADER ist seit 1991 eine Fördermöglichkeit im EU-Programm für ländliche Entwicklung, die Menschen vor Ort bei der Umsetzung ihrer – für die Region Mehrwert schaffender – Ideen unterstützt. Der LEADER-Region Marchfeld Obmann René Lobner erklärt, wieviele Projekte mit wieviel Geld umgesetzt wurden: "LEADER gibt es im Marchfeld seit 2007, aktuell startet das Programm in die 3. Förderperiode. Seit 2007 wurden 258 Projekte umgesetzt und knapp 12 Millionen Euro Fördermittel von EU, Bund und Land investiert. Insgesamt wurden über 30 Millionen Euro investiert. In der letzten Förderperiode seit 2014 wurden insgesamt 67 Projekte umgesetzt."
4 Millionen Euro EU-Regionalfördermittel
Insgesamt wurden seit dem EU-Betritt im Jahr 1995 im Bezirk Gänserndorf vier Millionen Euro an Regionalfördermittel von der EU lukriert. Durch diese Fördermittel konnten 58 Projekte unterstützt und in den letzten EU-Förderperioden zusätzlich 78 neue Arbeitsplätze im Bezirk geschaffen werden.
Brücken zum Nachbarn
Als "europäisches Signal hier an der Nahtstelle zwischen dem alten und dem neuen Europa" bezeichnete der ehemalige Landeshauptmann Erwin Pröll die "Brücke der Freiheit" bei ihrer Eröffnung 22. September 2012. Die Fahrrad- und Fußwegbrücke stellt eine Verbindung zwischen Schloss Hof und der Slowakei dar, rund 4,6 Millionen Euro hat sie gekostet. 80 Prozent finanzierte die Europäische Union, den Rest teilten sich das Land Niederösterreich und die Slowakei. Rund zehn Jahre später, am 7. Mai 2022 zog man zwischen Marchegg und der Slowakei nach und eröffnete die VysoMarch-Brücke. Insgesamt 5,9 Millionen Euro wurde in dieses Projekt investiert, 5 Millionen Euro übernahm der Europäischer Fonds für regionale Entwicklung.
EU geförderte Wildpferde
Seit 50 Jahren besteht das WWF Auenreservat in Marchegg, seit 2015 sind die Konikpferde, die direkten Nachfahren der europäischen Wildpferde, in Marchegg daheim. Im Rahmen der sogenannten "Weideveranstaltung" konnten sich 100 Teilnehmer vor Kurzem ein Bild von dem Konik-Pferde-Projekt machen, das von Land Niederösterreich und EU im Rahmen eines EU-Life-Projekts gefördert wurde.
Der Anfangsbestand von sechs Stuten und drei Hengsten ist mittlerweile auf 25 Tiere angewachsen und soll nicht weiter wachsen. Die Tiere weiden auf 76 Hektar Fläche und werden dabei von einem Team des WWF überwacht. Ebenfalls überwacht wird die Veränderung der Vegetation als Folge der Beweidung. Die WWF Österreich Geschäftsführerin Andrea Johanides erklärt die positiven Auswirkungen:
"Durch die Pferdebeweidung entstehen mosaikhafte neue Flächen und damit Lebensraum für Tiere. Wir haben zum Beispiel erst vor Kurzem die Ansiedelung des Neuntöters und des Wiedehopf entdecken dürfen."
Die Pferde sind dabei nicht nur als biodiversitätsfördernde Landschaftsgärtner unterwegs, sondern gleichzeitig auch ein wahrer Besuchermagnet und eine Stütze im naturtouristischen Ansatz des Bezirks Gänserndorf. Zwischenfälle gibt es dabei wenige - und wenn, dann sind es meistens die Menschen, die die aufgestellten Regeln brechen.
Naturwiederherstellung per Gesetz
In Lebensräumen wie im WWF Gebiet funktioniert die positive Entwicklung der Natur. Um andere, schon in Mitleidenschaft gezogene Naturräume wiederherzustellen haben sich das Europäische Parlament und der Rat der EU vor wenigen Tagen über ein Wiederherstellungsgesetz - zumindest vorläufig - geeinigt. Das sogenannte "Nature Restoration Law" zielt darauf ab geschädigte Ökosysteme wiederherzustellen und den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen. Die EU-Mitgliedstaaten sollen dabei verpflichtet werden, die Maßnahmen zur Wiederherstellung der Natur umzusetzen.
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