Positiver Trend am Gänserndorfer Arbeitsmarkt
Kassandras Rufe in die falsche Richtung
Mit den aktuellen Arbeitsmarktdaten vom November 2022 lässt sich schon eine erste Bilanz des Arbeitsmarktjahres 2022 ziehen. So viel steht fest: Was die Arbeitsmarktentwicklung betrifft, hat Kassandra - trotz der manifesten Krisensorgen - bislang nicht recht behalten.
BEZIRK GÄNSERNDORF. Mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen um knapp 15 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat - bei insgesamt 37.392 Vorgemerkten - hält Niederösterreich im Bundesländervergleich einmal mehr den Spitzenplatz.
Auch im Bezirk Gänserndorf geht die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr deutlich zurück (- 13,3 Prozent). Aktuell sind beim AMS Gänserndorf 3.361 Personen arbeitslos vorgemerkt, um 515 weniger als vor einem Jahr. Weitere 760 ansonsten arbeitslose Personen besuchen Schulungen des AMS, um 31 oder 4,3 Prozent mehr als vor einem Jahr (NÖ: 9.180, - 161 oder - 1,7 Prozent). Der AMS-Stellenmarkt bestätigt den Trend: 545 gemeldete offene Stellen bedeuten ein Niveau, dass immer noch um 10 Prozent über dem Vorjahreswert liegt (NÖ: + 11 Prozent).
Rückgang bei Langezeitarbeitslosigkeit
Wie tief die Entspannung am Arbeitsmarkt tatsächlich geht, zeigt ein Blick auf die Langzeitarbeitslosigkeit: Ende November waren 641 Personen schon länger als ein Jahr arbeitslos. Das bedeutet einen Rückgang um 491 Personen oder 43,4 Prozent (NÖ: - 47,7 Prozent). "Besonders erfreulich ist auch der regionale Trend bei der Jugendarbeitslosigkeit: Ende November waren beim AMS Gänserndorf 287 Personen unter 25 Jahren arbeitslos vorgemerkt, um 63 oder 18 Prozent weniger als vor einem Jahr", sagt der Leiter des Gänserndorfer AMS, Georg Grund Groiss.
Die Lehrstellenlücke im Bezirk ist deutlich geschrumpft und so klein wie seit zwei Jahrzehnten nicht: 55 vorgemerkte Lehrstellensuchende (- 11 im Vorjahresvergleich) stehen 37 gemeldeten offenen Lehrstellen gegenüber (+ 21).
"Es läuft gut am Lehrstellenmarkt in Gänserndorf, in anderen Regionen aber noch deutlich besser", meint Grund Groiss: Niederösterreichweit gibt es bereits einen deutlichen Überhang an gemeldeten offenen Lehrstellen (1.400) gegenüber den beim AMS vorgemerkten Lehrstellensuchenden (814).
Soeben wurde die jüngste Arbeitsmarktprognose für 2023 der Institute WIFO und Synthesis veröffentlicht. Auch sie ist nicht ohne Silberstreif und geht von einer milden Rezession aus, die sich jedoch auf die Wintermonate beschränkt. "Im weiteren Jahresverlauf 2023 ist mit einer moderaten Erholung zu rechnen, sodass im kommenden Jahr ein schwaches realwirtschaftliches Wachstum möglich ist."
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