Drei Monate nach dem Ende des Pfegeregress: genug Heimplätze im Bezirk Gänserndorf
BEZIRK. Der Run auf Heim-Pflegeplätze ist bisher ausgeblieben, wenngleich die Nachfrage leicht gestiegen ist und im Westen von Niederösterreich die Plätze knapp werden. "Im Weinviertel haben wir genug Betten frei", betonen die Pflegedirektoren aus Zistersdorf, Gänserndorf und Orth einhellig.
Mit der Abschaffung des Pflegeregresses ist ein Zugriff auf das Vermögen von Patienten sowie deren Angehörigen und Erben zur Abdeckung der Pflegekosten ab 1. Jänner 2018 nicht mehr zulässig. In Patientenzahlen ist die Änderung nur geringfügig spürbar. 50 Pflegeheime gibt es in Niederösterreich, sie sind untereinander aber auch mit den Landesspitälern vernetzt und können so die Anfragen "gut bewältigen", wie die Direktorin des Gänserndorfer Barbaraheims, Ursula Streicher, betont. Binnen drei bis vier Tagen finde jeder Pflegebedürftige einen Platz im Weinviertel, wenngleich in manchen Fällen für ein paar Tage ein "Ausweichquartier" im Bezirk oder in Mistelbach organisiert werden müsse. "Bisher haben wir aber spätestens binnen einer Woche im gewünschten Heim Plätze organisieren können", sagt Streicher.
Ausbau in Korneuburg und 24-Stunden-Pflege
Bei den Landesheimen rechnet man mittelfristig mit einem Anstieg der durchschnittlichen Pflegestufen und damit einer steigenden Nachfrage, ist aber gerüstet. So wird das Korneuburger Pflegeheim ausgebaut. "In Ostösterreich habe wir außerdem ein sehr gutes Angebot bei der 24-Stunden-Heimpflege", erklärt der Leiter des Pflegezentrums Orth, Rudolf Schön, die entspannte Situation bei den Pflegeplätzen. In Orth seien derzeit drei Betten frei, ebenso habe man in Hainburg noch Kapazitäten, teilt Schön mit und ergänzt: "Im Westen ist der Platz knapper, wir haben sogar Anfragen aus Retz."
Ludwig Schweng, Direktor des Pflegeheims Zistersdorf: "Der Fall des Pflegeregresses hatte schon Auswirkungen. Wir haben etliche Aufnahme-Anträge vorliegen. Bisher haben wir alle Pflegebedürftigen bei uns aufnehmen können. Wir arbeiten aber auch mit den anderen Pflegeheimen gut zusammen. Die tatsächliche `Wartezeit` allerdings, kennt nur der Herrgott", macht er aus ethischer Sicht aufmerksam.
Zur Sache
Die Landespflegeheime haben keine Spezialisierungen in Bezug auf Krankheitsbilder, allerdings gibt es einige Heime mit Zusatzangebot. So hat das Barbaraheim Gänserndorf Schutzsysteme und Personal für demenzkranke Menschen und Mistelbach verfügt über eine Hospitzstation.
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